Der aktuelle, von vielen Fans stark kritisierte Vorstand um Tobias Gebert, Klaus Mathies und Verwaltungsrats-Chef Christoph Strieder stellte am Freitag sein Zukunftskonzept für den WSV vor. Ein Plan, der die Rot-Blauen am besten schon in der kommenden Saison in die 3. Liga führen soll. „Wir stehen für Profifußball beim WSV, wir stehen für Regionalliga-Fußball. Wir möchten das erfolgreiche Jugendkonzept weiter ausbauen – mit Nachhaltigkeit. Wir stehen aber auch ganz klar dafür, dass die EMKA-Gruppe um unseren Ex-Präsidenten Friedhelm Runge den Verein wirtschaftlich unterstützt. Wir brauchen starke Partner, die den Verein finanziell unterstützen. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, dass der WSV sportlich wieder nach vorne kommt“, bekräftigt Gebert stellvertretend für seine Kollegen.
Gebert und Co. streben einen Weg an, der nicht konträrer sein könnte als die vorgestellte Vision der „Opposition“ – der „Initiative WSV 2.0“. Nur zur Erinnerung: Diese strebt nämlich die Insolvenz an und will die Stunde Null einläuten – in der Oberliga Niederrhein. „Wenn uns das Alleinstellungsmerkmal WSV verloren geht, wird es extrem schwer, den Verein wieder nach oben zu bringen“, betont Gebert und meint damit, dass ein Oberliga-Rückzug den Traditionsklub, der auf Platz 38 der ewigen Bundesligatabelle rangiert, von der Bildfläche des deutschen Fußballs löschen würde.
„Aufstiegstrikot“ als warnendes Beispiel
So weit soll es nicht kommen, daher hoffen Gebert und die aktuellen Protagonisten auf das Votum der Mitglieder. Diese sollen auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, die laut Strieder Ende Mai oder Anfang Juni durchgeführt werden soll, darüber entscheiden, welchen Weg sie für den WSV bevorzugen. Wenn die Mehrheit der stimmberechtigten WSVler sich für die Ideen der aktuellen Verantwortlichen entscheidet, dann würde Heiko Scholz (zuletzt Viktoria Köln) ab dem 1. Juli das Traineramt beim WSV übernehmen. Ihm würde ein stattlicher Etat von rund 1,4 Millionen Euro für die erste Mannschaft zur Verfügung stehen.
„Im Fußball kann man keinen Erfolg garantieren. Weder in der Regionalliga, noch in der Oberliga“, will Strieder kein Aufstiegsversprechen geben. Dieses wurde in Wuppertal schon häufig gegeben und dann wurden die Fans maßlos enttäuscht. Man erinnere nur an das vor (!) der Saison präsentierte Aufstiegstrikot im Sommer 2011.
Bleibt abzuwarten, wie sich die Mitglieder im Endeffekt entscheiden werden. Gebert kündigte bereits an, sich mit seinen Kollegen zurückziehen zu wollen, wenn der aktuelle Vorstand nicht bestätigt wird. „Wenn die Mitglieder das nicht möchten, werden wir das akzeptieren. Wir leben schließlich in einer Demokratie.“