Nach dem Abpfiff standen nicht die schönen Kombinationen der Gäste im Mittelpunkt, sondern der Unparteiische Nikolaus Athanassiadis. Grund: Die Mannschaft von Lars Leese verließ schlussendlich mit nur noch sieben Feldspielern den Platz. Beim Stand von 0:2 flog zunächst Stephan Nachtigall in der 73. Minute nach einem Foul im Mittelfeld vom Platz. Mannschaftskapitän Markus Kaya diskutierte die strittige Entscheidung mit dem Schiedsrichter und schien sich wohl in der Wortwahl vergriffen zu haben. So sah der nächste erfahrende Spieler innerhalb weniger Augenblicke die Rote Karte. Jeffrey Tumanan holte sich seine zweite Gelbe Karte eine Minute vor Schluss ab.
Athanassiadis begann früh im Spielverlauf Gelbe Karten zu verteilen und führte seine harte Linie konsequent fort, so dass neben den drei Platzverweisen am Ende auch zehn Verwarnungen auf dem Zettel standen. „Wenn man die Statistik des Spiels liest, könnte man meinen, es hätte ein Gemetzel stattgefunden. Dabei war es ein ganz gewöhnliches Spiel mit ganz normalen Fouls“, befand Leese und wählte seine Worte überlegter als Kaya. „Ich muss aufpassen, was ich sage, denn sonst könnte das eine teure Pressekonferenz für mich werden.“
"Der Gegner hat uns immer wieder die Grenzen aufgezeigt"
Stattdessen wollte er lieber über das Spielerische reden. „Der Gegner hat uns immer wieder die Grenzen aufgezeigt und verdient gewonnen“, lobte der Velberter Coach die Leistung der Königsblauen und konnte sich einen Kommentar zum Schiedsrichter dann doch nicht verkneifen. „Ihm fehlte das Fingerspitzengefühl und er hatte das Spiel nicht im Griff.“
Bernhard Trares, Trainer der Schalker Reserve, drückte sich diplomatischer aus und bezeichnete die Platzverweise des Gegners als „ärgerlich“. Er freute sich über eine „tolle Leistung“ seiner Mannschaft, die die Partie „beherrschte“.
Mit Wiedenbrück und Viktoria Köln warten in den nächsten Wochen keine leichten Aufgaben auf die „Löwen“, die nun den Verlust von gleich drei Stammspielern kompensieren müssen.