Philip Türpitz (88.) und Manuel Torres (90.) brachten den sicher geglaubten Erfolg der Kölner vor 1320 Zuschauern im Sportpark Höhenberg noch einmal in Gefahr, verkürzten auf 3:2 aus Kölner Sicht. Doch im direkten Gegenzug besorgte der eingewechselte Kölner Stürmer Fatih Candan den vollkommen verdienten 4:2-Endstand.
Das erwartete Duell auf Augenhöhe blieb aus. Mit dem ersten Angriff holten die Kölner eine Ecke heraus, die David Müller nach einer Minute genau auf den Kopf von Marius Kukielka zirkelte. Der Abwehrrecke nickte unbedrängt in das von Bundesliga-Keeper Ralf Fährmann gehütete Schalker Tor ein.
Ich habe den Spielern gesagt, dass sie gegen Schalke tief stehen müssen und dass wir über Standards ins Spiel kommen müssen. Das ist uns gelungen“, analysierte Scholz treffend. Nach der frühen Führung ließen die Kölner keine einzige hochprozentige Torchance zu und waren über 80 Minuten stets dem nächsten Tor näher, als die Schalker dem Anschlusstreffer. „Wir haben uns das Spiel heute ein bisschen anders vorgestellt. Uns ist wenig gelungen, während Viktoria das Spiel beherrscht hat. Im Großen und Ganzen waren wir chancenlos“, musste Schalke-Coach Bernard Trares am Ende einsehen. Dass sein Team noch einmal den Anschluss herstellte, hatte er einer Undiszipliniertheit zu verdanken. Die heißen Temperaturen stiegen Alexander Voigt wohl zu Kopf. Der ansonsten starke Routinier, ließ sich nach 78 Minuten zu einer Grätsche im Mittelfeld von hinten in Olivier Caillas‘ Beine hinreißen und vom Platz.
Auch wenn Viktoria-Mäzen Franz-Josef Wernze nach dem Spiel mahnte, „nach einem machbaren Auftaktprogramm und dem ersten echten Test gegen Schalke“ nicht in Selbstzufriedenheit zu verfallen, ist mit einem Ende der Kölner Siegesserie vorerst nicht zu rechnen. Die Schalker sind auf der anderen Seite den Beweis schuldig geblieben, mit den großen Fischen der Regionalliga schwimmen zu können.