Das Hinspiel ist den Essenern noch in schlechter Erinnerung. Obwohl in der schwächsten Phase der rot-weissen Saison der Tabellenführer an der Hafenstraße gastierte, boten die Hausherren eine ansprechende Leistung. „Über 60 Minuten waren wir vielleicht sogar die bessere Mannschaft“, findet Trainer Waldemar Wrobel.
Doch spätestens nach einem Böllerwurf und anschließender Spielunterbrechung verloren die Hausherren damals gegen den Tabellenführer ihre Linie und gingen am Ende mit 0:2 als Verlierer vom Platz. „Es ist eben genau das eingetreten, was diese Mannschaft auszeichnet.“
Ein Funken Revanchegedanke spielt beim Rückspiel am Ostersonntag in Lotte (14 Uhr) dennoch eine Rolle. Gleichwohl ist Wrobel die Rollenverteilung natürlich bewusst. „Wir spielen gegen den Meisterschaftsfavoriten, eine Mannschaft, die mindestens 20 mal sehr gut besetzt ist“, findet Wrobel. Respekt hat der 42-Jährige vor allem vor den Standardsituationen: „Die sind ligaübergreifend genial. Lotte hat auf vielen Positionen Leute, die die Bälle mit großer Effektivität hereingeben können.“ Dass das Team von Trainer Maik Walpurgis überhaupt wenig Chancen benötigt, bewies der Tabellenführer im Hinspiel eindrücklich.
Für die personell arg angeschlagenen Essener soll die Reise am Ostermontag trotz klar verteilter Rollen kein Himmelfahrtskommando werden. „Lotte muss gewinnen und braucht jeden Punkt. Die sind in der Pflicht, uns etwas anzubieten. Wir können dort im Grunde nicht verlieren. In unserer Situation fahren wir aber bestimmt nicht dahin und sagen: wir sind Favorit.“ Weniger als die derzeit tadellose Verfassung seiner Schützlinge bereitet dem Coach das Verletzungspech. Wrobel: „Mir braucht keiner etwas von Verletzungspech zu erzählen.“ Doch das ist ja nichts Neues...