28 Spiele absolvierte Thomas Rietz im Saison-Verlauf für die SG Wattenscheid und entwickelte sich dabei von Woche zu Woche immer mehr zum wichtigen Eckpfeiler. Auch gegen Erfurt versuchte der 28-Jährige alles, probierte immer wieder Vorstöße, die jedoch mit zunehmender Dauer auf der Seenplatte verwässerten. "Das ist nach dem 1:5 der erste Abstieg meiner Karriere. So etwas muss ich wirklich nicht öfter haben. Der Aufstieg in die Regionalliga mit Wuppertal war bedeutend schöner", zieht der Offensiv-Mann den direkten Vergleich. RevierSport sprach mit dem Leistungsträger über die Zukunft. Thomas Rietz, was fühlt man nach so einer heftigen und folgenschweren Pleite? Im Grunde ist es vergleichbar mit unserem Heimspiel gegen Werder Bremen aus der Hinrunde: Da stand es zur Pause 0:0, am Ende haben wir 0:4 verloren. Du bist einfach konsterniert. Letztlich fehlen uns Punkte aus den Spielen, in denen wir besser waren, aber die Ergebnisse nicht stimmten. Gegen Erfurt war die SG 09 keinesfalls besser... Wir haben drei Schüsse draufbekommen, daraus sind drei Treffer gefallen. Klack, klack, klack. Nach dem Gewitter war das Spiel so ähnlich wie Deutschland gegen Polen bei der WM 1974. Alle Bälle sind in Pfützen hängengeblieben. Wenn du bei solchen Verhältnissen einen Rückstand aufholen musst, ist das ganz schwer. Stimmen Sie Ihrem Team-Kollegen Arthur Matlik zu, dass der Klassenerhalt schon früher verbaselt wurde? Da hat er Recht. Wir haben gegen Osnabrück, Hamburg und Kiel jeweils 2:0 geführt und die Spiele nicht gewonnen. Letzte Woche lagen wir gegen Konkurrent Bremen 1:0 vorne, es hat ebenfalls nicht zum Sieg gereicht. Das war letztlich ein Abstieg aus Dummheit. Sicherlich lag es an der Qualität und der Cleverness. Du musst einfach eine Führung nach Hause bringen. Trotzdem hat Wattenscheid als Aufsteiger auch große Leistungen, wie etwa beim 1:0 in Essen, abgerufen... Wir konnten eigentlich jedes Spiel 3:0 gewinnen, aber auch jede Partie 0:3 verlieren. Sicher waren da zwischendurch gute Dinger dabei, doch in den entscheidenden Begegnungen waren wir nicht so gefestigt. Wenn wir gegen den HSV gewonnen hätten, dann wären wir am letzten Spieltag nach Emden gefahren, um die Rettung perfekt zu machen. Und jetzt? Jetzt bist du sieben Tore hinten. Wie soll das gehen? Sicher können wir in Emden gewinnen, doch gleichzeitig muss RW Essen hoch in Erfurt gewinnen. Ich glaube nicht, dass die da 6:0 siegen, zumal der Aufstieg nach dem 0:0 gegen Bremen klar ist. Stichwort Zukunfts-Planung: Ist für Sie ein Verbleib in der Oberliga denkbar? Wenn wir eine ordentliche Truppe zusammenbekommen und der Verein mit mir weitermachen will, ist alles denkbar. Ich bin gesprächsbereit, doch letztlich hängt es davon ab, was die SG 09 vorhat. Das Grundgerüst muss sicher in den nächsten Tagen stehen. Ich würde wirklich gerne mit den Jungs weitermachen, vom Menschlichen her hat es hier super gepasst, wir haben etliche Probleme gemeistert, ich fühle mich wohl in Wattenscheid. Aber es ist nicht alleine meine Entscheidung.
WATTENSCHEID: Rietz signalisiert Gesprächs-Bereitschaft
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