Das geschieht dem FC Bayern München auch nicht oft. Denn dort wo der aktuelle Double-Verteidiger aufläuft, dreht sich eigentlich alles um den Deutschen Rekordmeister. Nicht aber so bei der SG Wattenscheid. "Es ist zwar eine schöne Veranstaltung gewesen, aber das Match hat mich überhaupt nicht interessiert", winkt 09s Thomas Rietz ab. Verständlich, schließlich steht am Samstag die überlebenswichtige Partie gegen Rot-Weiß Erfurt auf dem Plan. "Eigentlich verspüre ich erst ab Donnerstag die Spannung auf ein Match, doch jetzt kribbelt es schon seit Montag. Es war zwar toll, gegen Jens Jeremies zu spielen, mehr jedoch nicht." Doch der 28-Jährige, der seine SGW in den letzten Wochen immer frühzeitig mit 1:0 in Führung brachte, muss auf seinen Vorlagen-Geber Kai Koitka verzichten. Der rechte Außenbahn-Motor ist nach seinem Handspiel in Bremen, für das er die Rote Karte sah, für eine Begegnung gesperrt worden. "Zum Glück fehlt uns Kai nur einmal", pustet Rietz tief durch. "Ich kenne Kais Laufwege sehr gut, deshalb klappte es zuletzt auch ausgezeichnet. Er wird uns natürlich fehlen, aber wir werden Kai auch ersetzen können. Wenn er mir nicht die Vorlage gibt, dann eben ein anderer, oder ich setze jemanden in Szene. Hauptsache wir schlagen Erfurt." Doch da erwartet die SGW ein heißer Tanz. Denn die Ostdeutschen werden rund 1.500 Schlachtenbummeler mit in die "Lorheide" bringen. "Vielleicht konnten wir unsere Zuschauer mit der Leistung gegen Bayern begeistern und wir werden doppelt so viele Fans haben", hofft Rietz auf lautstarke Unterstützung der Anhänger, an die auch Keeper Michael Joswig appelliert: "Wenn es darauf ankommt, haben uns die Leute noch nie im Stich gelassen. Gegen Erfurt steht eines der wichtigsten Spiele überhaupt an, also werden auch ordentlich Zuschauer da sein." Und die können sich auf einen echten Abstiegskrimi gefasst machen, denn der Verlierer hat fast nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt. "Der Loser muss auf die Ergebnisse der anderen Vereine hoffen, der Sieger hat alles selbst in der Hand", will Rietz aber noch nicht von einer Vorentscheidung sprechen. Der Ex-Wuppertaler erklärt: "Möglicherweise kann ein Remis schon ausreichen, um am letzten Spieltag noch die Möglichkeit zu haben, drin zu bleiben. Wir dürfen Erfurt nur nicht ins offene Messer laufen." Am besten, Rietz trifft wie gegen Bremen II, Hamburg II oder Köln II wieder in der achten Spielminute. "Das ist meine Zeit", schmunzelt der torgefährliche Mittelfeld-Akteur. "Aber wir können auch geduldig sein. Auch wenn wir erst in der 89. das entscheidende Tor machen, haben wir einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht."
WATTENSCHEID: "Frühstarter" Rietz vermisst Koitka
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