Nur ein Punkt trennt die SG Wattenscheid nach dem tatenlosen Zusehen am gestrigen freien Spieltag vom rettenden Ufer. Durch die Pleiten der Konkurrenz Erfurt, Hamburg, Münster und Oberhausen wird an der Lohrheide weiter intensiv die Faust geballt, auch wenn der nächste Gegner am Gründonnerstag Rot-Weiss Essen heißt. Auch in der schier uneinnehmbaren Festung Hafenstraße wird noch keine Entscheidung über den Liga-Verbleib der 09er fallen. "Der Abstiegskampf", sagt "Funkturm" Pellegrino Matarazzo, "wird sich bis zum allerletzten Spieltag hinziehen. Wir müssen dahin kommen, dass wirklich alles in unseren Händen liegt und wir nicht auf die Ergebnisse anderer Mannschaften hoffen müssen." Solche Punkte-Teilungen, wie sie zuletzt gegen RWO (1:1) oder Osnabrück (3:3) vorkamen, können in der Endabrechnung fatale Folgen haben. Matarazzo: "In unserer Lage ist so etwas tödlich, jeder verlorene Sieg ist kritisch. Wir dürfen im Endspurt nichts mehr liegen lassen." "Rino" selbst könnte im Existenz-Getümmel eine Art Maskottchen für die Schwarz-Weißen sein. "Ich bin in meiner Fußballer-Laufbahn noch nie abgestiegen, das soll auch so bleiben. Ich möchte keinen schwarzen Fleck auf meiner Karriere-Weste haben. Mit Preußen Münster habe ich die Rettung Mal am allerletzten Spieltag geschafft." Ausgerechnet gegen Wattenscheid (1:0). Der Ex-Wehener: "Ich denke, dass 42 Punkte am Saisonende ausreichen, um in der Klasse zu bleiben. Wir sind jetzt zwar vier Mal ungeschlagen, haben aber dabei auch nur einen Sieg geschafft. Es muss also noch einiges dazukommen, um das Ziel zu erreichen." Experten bezweifeln, dass der Amerikaner mit italienischem Blut im Schluss-Spurt alle Begegnungen mitmachen kann. Seine aktuelle Gelb-Statistik spuckt die Zahl "12" aus - eine dritte Saison-Sperre droht. Matarazzo lacht: "Ich verspreche, dass ich mir meine 15. Verwarnung erst am allerletzten Spieltag abhole." Und wie sieht es mit einer möglichen Verlängerung bei der SGW aus? Der Allrounder: "Ich konzentriere mich erst ein Mal voll auf den Klassenerhalt. Normalerweise bin ich ein Typ, der viel von Deutschland sehen möchte, aber das muss nicht heißen, hier nach einem Jahr weg zu sein."
SG WATTENSCHEID: "Rino" kontra Karriere-Fleck
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