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RWE: Haeldermans' - "Erwarte noch viel mehr von mir"

RWE: Haeldermans'  - "Erwarte noch viel mehr von mir"
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Er wurde als eine der letzten Neuverpflichtungen vorgestellt. Vor der Spielzeit musste sich Stijn Haeldermans zwischen dem Angebot eines holländischen Erstligisten und dem von RWE entscheiden.

Er wurde als eine der letzten Neuverpflichtungen vorgestellt. Vor der Spielzeit musste sich Stijn Haeldermans zwischen dem Angebot eines holländischen Erstligisten und dem von RWE entscheiden. Am Ende fiel das Pendel in Richtung Hafenstraße aus, bisher stand der Belgier in jeder Partie für die Elf von Trainer Uwe Neuhaus auf dem Rasen, dabei erzielte der Techniker einen Treffer. Vor dem Match in Bremen unterhielt sich RS mit dem Kreativ-Kopf im Essener Mittelfeld.

Stijn Haeldermans, wie geht es Ihnen nach Ihrer Grippe?

Schon besser, ich bin seit Donnerstag wieder im Training.

Wie bewerten Sie die aktuelle Situation rund um die Hafenstraße? Die Reaktionen während und nach dem HSV-Match sind noch in frischer Erinnerung.

Jeder weiß, wie hoch die Erwartungen in Essen sind. Wir können alle erst dann zufrieden sein, wenn wir den Aufstieg geschafft haben. Bis dahin wird immer mal Unruhe da sein. Die können nur wir entschärfen, dafür müssen wir die nötigen Siege einfahren.

Was ist dabei besonders wichtig?

Wir müssen auf uns schauen. In den nächsten vier Partien zählen nur Punkte, dann können wir nach dem Winter richtig nachlegen.

Zunächst steht die Begegnung in Bremen an. Wie sehen Sie die Voraussetzungen?

Werder soll der nächste Schritt in die richtige Richtung sein. Unser Anspruch an uns muss sein, die nächsten drei Matches gegen Bremen, Erfurt und Emden zu gewinnen. Auch wenn Werder zuletzt zwei Mal hoch siegen konnte, dürfen wir nur auf uns schauen. Wenn wir endlich das alles umsetzen, was der Trainer fordert, werden wir heute die drei Zähler holen.

Kann es dann wieder ruhiger werden?

Die Wahrheit hält immer nur eine Woche an. Nach dem Sieg über Köln dachten wir, jetzt wird die Hektik etwas nachlassen. Dann kam St. Pauli und alles ging von vorne los.

Wie sehen Sie Ihre persönliche Bilanz in Essen bisher?

Ich habe mich vor der Spielzeit engagiert, um zu RWE wechseln zu können. Ich wollte Teil der Herausforderung sein, hier etwas zu erreichen. Wenn man sich informiert, weiß man, was es bedeutet, für den Verein aufzulaufen. Ich hoffe, wir gehen alle noch in der Aufgabe Aufstieg auf, dafür müssen wir die Ruhe bewahren. Denn wir wissen, wir sind in der Lage, das Ziel zu erreichen. Wir werden bald das zeigen, was die Leute von uns erwarten.

Was bedeutet das bei Ihnen? Bisher blieb Kritik an Ihrer Person fast aus, im Essener Fanforum werden Sie sehr häufig als bester Spieler der Mannschaft genannt.

Das freut mich sehr. Zum Thema Kritik: Ich lese nicht viele Zeitungen, schotte mich da etwas ab. Aber wir Akteure sitzen alle in einem Boot. Wenn wir verlieren, verdiene auch ich Kritik, ich war schließlich dabei.

Sind Sie denn mit Ihren bisherigen Leistungen zufrieden?

Noch nicht, ich kann und muss nicht noch gewaltig steigern. Bisher kam ich viel zu selten zum Abschluss, ich muss mich in der Offensive noch mehr einbringen. Die finalen Pässe stimmen ebenfalls noch nicht, da lege ich mir selber den Druck auf, noch mehr zu für das Team zu machen.

Erwarten Sie das auch vom Rest der Elf?

Wenn jeder Spieler sich bestimmte Ziele setzt, um sich individuell zu verbessern, dann sind wir auf dem richtigen Weg.

Zuletzt wurde deutlich, kassiert die Truppe einen Gegentreffer, wackelt das gesamte Team. Man hatte den Eindruck, es fehlte ein Mann auf dem Feld, der die Partie beruhigen kann. Haben Sie das auch so gesehen?

Habe ich. Als Beispiel kann man die Partie gegen den HSV nehmen. Wir waren als Mannschaft verunsichert, dann ist es schwer, die Ruhe zu bewahren. Die Bälle werden einfach weggeschlagen, die in dieser Situation wichtigen Leute bekommen die Kugel gar nicht erst. Da müssen alle cleverer werden. Ich kann nur für mich sagen, ich will den Ball immer haben, auch in einer heißen Phase auf dem Feld. Vielleicht muss ich den Rest in diesen Phasen noch mehr pushen und die Pässe fordern.

In den letzten Wochen waren Sie der einzige kreative Kicker in den Reihen der Essener. Wie sehr fehlten Ihnen in den letzten Wochen die oft verletzten Ali Bilgin und Ferhat Kiskanc?

Beide haben viel Qualität, aber ich denke, wir haben einen Kader, wo sich keiner verstecken muss. Auch der Rest muss in der Lage sein, in der Liga etwas zu erreichen und die Chancen auf dem Platz zu nutzen, wenn sie sich bietet. Aber richtig ist: Gerade zu Hause, wo wir die defensiven Teams auch spielerisch knacken müssen, fehlen die beiden schon.

Oft wird als Begründung für schlechtere Auftritte die fehlende Abstimmung genannt, da der Kader völlig neu zusammen gestellt wurde. Müsste der Findungs-Prozess nicht langsam beendet sein?

Wir sind erst dann eine echte Mannschaft, wenn man nicht nur die einzelnen Fähigkeiten der Jungs sieht, sondern wenn man nach Rückschlägen schnell wieder aufsteht. Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg, auch wenn wir in allen Bereichen noch Luft nach oben haben. Denn ein Fakt bleibt bestehen: Für eine Spitzentruppe haben wir schon eindeutig zu viele Niederlagen kassiert.

Was ist daher das kurzfristige Ziel für Bremen?

Endlich zu Null spielen, 90 Minuten konzentriert und souverän auftreten.

Dann käme auch der vehemente Zuspruch der Zuschauer zurück. Wurden die Rufe gegen den Trainer intern besprochen?

Wir haben darüber diskutiert, uns auch mit Fans an einen Tisch gesetzt. Wir sind froh, in der dritten Klasse so viele Anhänger zu haben. Allerdings helfen uns Aktionen wie gegen Hamburg nicht. Ich sehe das von zwei Seiten. Wir müssen uns den Respekt der Besucher auf dem Feld erarbeiten. Was mich bei den Rufen aber stört, ist, die sind persönlich gegen den Trainer gerichtet. Dabei müssen wir uns die schlechten Leistungen ankreiden lassen. Sehr schade, aber ich hoffe, wir können mit unseren kommenden Ergebnissen dafür sorgen, dass es keinen Grund mehr gibt, etwas gegen uns oder den Coach zu sagen. Wir sind alle gewillt, die Erfolge einzufahren, auch die Art und Weise, wie wir auftreten, zu verbessern.

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