Die Frage, ob sein Führungs-Tor per Freistoß oder der anschließende Torjubel mit fulminantem Sprung in die Arme von Wattenscheids Sport-Chef "Kessy" Klee die ansehnlichere Leistung war, konnte am Dienstag Abend nach dem 2:0 über Düsseldorf nicht geklärt werden.
Dafür zählte Michael Ohnesorge zu den glücklichsten Menschen im weiten Rund. "Das Tor ist für mich wie ein kleiner Traum", strahlte der Newcomer, "wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich nach meinem Wechsel von Osterfeld zur SG beim ersten Meisterschafts-Spiel dabei sein würde und im zweiten Spiel ein Tor schieße, dann hätte ich ihm die Hand gegeben und Danke gesagt."
"Danke" sagte Ohnesorge auf seine Art. Weil "Kessy" Klee, der den Linksfuß nach mehreren Beobachtungen für gut befunden hatte, ihm immer Mut zusprach, bekam er jetzt die "Quittung". Ohnesorge: "Ich habe ihm versprochen, dass ich nach meinem ersten Treffer sofort zu ihm laufe. Das habe ich eingelöst." Den Freistoß zur Führung hatten die 09er im Training einstudiert. "Mike Terranova ist weggesprungen, ich zielte auf's kurze Eck. Ein Super-Gefühl, dass der Ball drin war", jubelte der Neuzugang. Dass sich der Vorhang im Wattenscheider "Ohnesorge-Theater" noch öfter öffnet, davon ist auszugehen: "Ich werde den Erfolg jetzt etwas genießen, aber mich nicht ausruhen, sondern immer weiter Gas geben. Ich versuche, die Vorschuss-Lorbeeren durch gute Leistungen zurückzuzahlen."
Kapitän Mike Terranova atmete unterdessen kräftig durch: "Ich bin richtig froh über die ersten drei Punkte, ein 0:4 hört sich zum Auftakt richtig Scheiße an. Jetzt darf man sich ein Mal freuen, morgen ist das schon wieder vergessen. Wir werden konzentriert weiterarbeiten und werden versuchen, bei RWO etwas zu machen."