Die Aufregung in Düsseldorf ist groß. Speziell für zwei Kicker: Marcel Podszus und Thomas Hoersen wurden am vergangenen Wochenende rausgeschmissen, "dürfen" aber bei der zweiten Mannschaft trainieren (wie von RS bereits online dokumentiert). Die angekündigte harte Welle wird umgesetzt, weitere Spieler-Opfer können nicht ausgeschlossen werden. Angeblich gibt es bereits eine Liste, auf der drei weitere Namen notiert sind. Warum machten aber ausgerechnet die beiden Kicker den Anfang, die nach der Tribünen-Verbannung zuletzt wieder in der ersten Elf auftauchten, im Fall Podszus sogar nach dem Pokal-Erfolg in Uerdingen exklusiv gelobt wurden? "Ich möchte das nicht mehr groß kommentieren", erklärt Fortuna-Coach Massimo Morales, "aber ich habe gelobt, um zu motivieren." Podszus, der verständlicherweise sehr niedergeschlagen ist, möchte sich zu dieser Geschichte nicht mehr großartig äußern. Nur soviel: "Ich bin kein Intrigant. So viele Höhen und Tiefen wie hier in den letzten vier Wochen habe ich noch nie erlebt." Genau die Vorwürfe gab es aber, scheinbar von Maulwürfen im Team, die sich ihrer Kollegen auf die hinterlistige Tour entledigen möchten. Kein Geheimnis: In der Truppe gibt es mehr als eine Strömung, eine Basis für Erfolg sieht anders aus, ein Miteinander kann bei gegenseitigem Misstrauen nur schwer zustande kommen. Aber wieder zurück zu den Kickern, die keine Zukunft mehr bei der Fortuna haben. Morales bestätigt: "Es gibt kein Zurück mehr. Es geht nicht um die Leistung, beide passen nicht in mein Konzept. Es gibt Vorgaben für alle, die haben sie nicht erfüllt." Konkreter wird der Italiener nicht, aber: "Ich bin enttäuscht, da ich gedacht habe, sie bringen uns weiter. Es war nicht der Fall, auch ich kann Fehler machen. Es tut mir leid, dass es so passiert ist. Ich habe Podszus und Hoersen schon vor Wochen angesprochen, auch vor dem Arena-Match gab es einen Vorfall. Ich habe beiden noch eine Chance gegeben, leider haben sie sie nicht genutzt. Wir brauchen Ruhe, ich hoffe, die kommt jetzt wieder." Podszus, der sich sicherlich mächtig auf die Zunge beißen muss, um seinen Ärger zu verbergen, versucht nur, aus der Situation das Beste zu machen. "Ich werde mich wohl nicht einklagen. Was soll ich bei einem Training, wo ich nicht erwünscht bin. Ich werde bei den Amateuren üben, auch bei Trainer Uwe Weidemann kann ich noch was lernen." Sein Zusatz: "Ich lasse mich nicht hängen, man muss sich weiterhin zeigen. Ich werde vielleicht am Freitag für unsere Amateure gegen Ratingen auflaufen. Da kann ich dann helfen, an die Spitze zu kommen." In Richtung der Ex-Kollegen äußert der Angreifer: "Für die Jungs hoffe ich, sie kommen aus dem Loch." Eindeutig: Intriganten treten anders auf, Podszus kommt auch jetzt kein böses Wort über die Lippen, die Gedanken sind bei den Fortunen, auch die Option Amateure wird nicht kopfschüttelnd weggewischt.
DÜSSELDORF: Rauswürfe, Maulwürfe, Misstrauen
RevierSport Fussballbörse
Top Artikel