Selbst der routinierte Horst Köppel wird als Fußball-Lehrer immer wieder überrascht. Nach dem entlarvenden 3:3 gegen die SF Siegen wirbelte seine BVB-Amateur-Mannschaft die eigene Profi-Truppe (mit Evanilson, Dede, Madouni, Bergdölmo, Ricken) 4:0 vom Rasen. Francis Bugri erzielte drei Treffer und bereitete das vierte von Heiko Herrlich auch noch vor - eine bestechende Form des Technikers! Köppel: "In der zweiten Halbzeit gegen die Sportfreunde Siegen hat Bugri gar nichts gebracht. Er muss ein Spiel lenken, wenn es zu kippen droht. Francis kann was, aber man muss die Trauben für ihn ganz hoch hängen."
Am Samstag "beim unheimlich schweren Spiel gegen Münster" (Köppel) wird es bei den Dortmunder Amateuren einige lange Gesichter geben. "Die Personal-Situation bei den Profis hat sich entzerrt, so dass ich mit einigen Leuten von oben rechne", stellt sich Horst Köppel auf Verstärkungen ein. "Für mich", sagt der 55-Jährige, "ist das nicht einfach, ich muss dann ein paar Spieler draußen lassen, die sich eigentlich für das Münster-Spiel empfohlen haben. Das wird unangenehm." Was die Erkenntnisse aus den letzten beiden Tests vor dem Ernstfall angeht, setzt Köppel auf den Lerneffekt. "Wenn wir spielen und trainieren, ist stets voller Einsatz gefordert. Das ist doch ein altes Lied: Man muss kein Professor sein, um zu erkennen: Nur mit links kommt nichts herum."