Der angeschlagene Fußball-Traditionsklub FC St. Pauli steht vor der finanziellen Rettung. Einen Tag vor dem Ablauf der Frist zur Einreichung der Lizenz-Unterlagen bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL) erhielt der Zweitliga-Absteiger eine Bürgschaft in Höhe von 1,95 Millionen Euro von der HSH Landesbank. Diesen Betrag fordert die DFL vom "Kiez-Klub" als Liquiditätsreserve.
Außerdem kündigte Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust an, dass die Stadt die noch bestehende Lücke zwischen den bislang erwirtschafteten Mitteln und der geforderten Liquidität für eine Teilnahme an der Regionalliga schließen werde. Von Beust und der für Sport zuständige Senator Rudolf Lange gaben bekannt, dass die Stadt zum Kauf der Klub-Anlagen des Jugendleistungszentrums Brummerskamp in Höhe von 720.000 Euro bereit ist.
Bürgerbewegung in Hamburg
"Das Engagement der vielen Tausend in Hamburg ist zu einer regelrechten Bürgerbewegung für den FC St. Pauli geworden. Mit kreativen und witzigen Ideen haben der Verein und unzählige Unterstützer bewiesen, wie wichtig ihnen die Existenz und die Zukunft des Vereins in St. Pauli ist", sagte von Beust. Unter Leitung von Präsident Corny Littman hatte St. Pauli zahlreiche Maßnahmen zur Rettung des Klubs gestartet, die allesamt ein voller Erfolg sind. Bis zum Dienstag wurden insgesamt 43.000 "Retter-T-Shirts" verkauft. Die Aktionstage "Saufen für St. Pauli" am vergangenen Wochenende, an denen fast 70 Gastronomiebetriebe auf dem "Kiez" teilgenommen hatten, spülten gut 20.000 Euro in die Kasse.
Bayern und Celtic kommen
Zahlreiche Top-Klubs, unter anderem der deutsche Meister Bayern München, der Stadtrivale Hamburger SV und der schottische Spitzenklub Celtic Glasgow, haben sich zu Freundschaftsspielen angesagt. Insgesamt wurden bislang für die kommende Saison 5300 Dauerkarten geordert.