Vornehm geht die Welt zu Grunde. Weil am Samstag neben Stammspieler Frank Fahrenhorst auch Christian Pander und Alexander Baumjohann in der Mondpalast-Arena für die Schalker Zweitvertretung aufliefen und die drei Startplätze für die „Ü23“-Spieler belegten, durfte Albert Streit am Samstag einen geruhsamen Nachmittag zu Hause auf der Couch verbringen. „Kein Platz mehr für „Ali““, bestätigte Michael Boris.
Der Coach der Königsblauen hatte beim 2:1 Erfolg gegen die Reserve des VfL Bochum nach sechs sieglosen Spielen in Folge endlich wieder Grund zum Jubeln. Für den schmeichelhaften Dreier gegen über weite Strecken überlegene Bochumer sorgten allerdings nicht die „Oldies“ oder der Spanier Sergio Escudero, sondern eine weitere Anleihe bei den Profis. „Mario Gavranovic hat mit der Vorarbeit zum 1:0, als Danny Latza nur noch abstauben musste, und seinem Tor zum 2:1 gezeigt, dass er vor dem gegnerischen Kasten eiskalt ist“, schnalzte Boris mit der Zunge. Sein Fazit: „So einer hat uns in den letzten Wochen gefehlt.“
Und so hörte sich Boris nach dem Abpfiff mit einem dicken Grinsen die Analyse seines Bochumer Kollegen Nico Michaty an. „Hätten wir beim Stand von 1:1 den ganz klaren Elfmeter bekommen, als Gerrit Hermsen die Flanke von Matthias Ostrzolek mit der Hand abgewehrt hat, wären wir nicht als Verlierer vom Platz gegangen“, haderte Michaty mit Schiedsrichter Markus Schüller. So blieb es beim zwischenzeitlichen Ausgleich durch Justin Eilers zum 1:1. Somit müssen die Jungs von der Castroper Straße den Blick nach zuletzt neun Punkten in Serie wieder nach unten richten. „Dennoch bin ich mir sicher, dass wir den Klassenerhalt schaffen“, behält Michaty die Ruhe. Auf Schalke dagegen ist großes Durchatmen angesagt. „Endlich haben wir mal wieder schmutzig gewonnen. Jetzt wollen wir 30 Punkte bis zur Winterpause holen, damit wir unser Saisonziel einstellige Tabellenplatz erreichen können“, rechnete Boris hoch.