Ein Wettskandal erschüttert den europäischen Fußball und selbst an der Hafenstraße spürt man das Nachbeben. Schließlich ist der Manipulationsverdacht praktisch vor der eigenen Haustür angekommen. Zwei Spieler des Ligakonkurrenten SC Verl bekamen bereits die Papiere, nachdem Vorwürfe gegen sie laut wurden. „Da macht man sich natürlich so seine Gedanken“, räumt RWE-Trainer Ralf Aussem ein. „Schließlich hätten wir ja auch betroffen sein können.“
Selbst die eigenen Partien stelle man plötzlich auf den Prüfstand: „Wenn man sieht, was wir für Spiele gehabt haben. Wenn man an die Lübeck-Partie denkt, kommen einem schon Gedanken, ohne die aussprechen zu wollen.“ Was natürlich niemand hoffen möchte. Der Imageschaden, den der Fußball erlitten hat, ist ohnehin schon groß genug. Aussem bekommt das als Inhaber einer Lotto-Annahmestelle, in der natürlich auch Fußballwetten abgeschlossen werden, hautnah zu spüren. „Es wirft ein schlechtes Licht auf den gesamten Fußball“, weiß der 49-Jährige und fordert härtere Strafen für Betrüger: „Daran, dass die Leute nach der Hoyzer-Geschichte zum großen Teil nur Bewähhrungsstrafen bekommen haben und nun schon wieder fleißig Strippen ziehen, sieht man ja, wie toll das Strafmaß diesbezüglich ist.“
Auch Uwe Erkenbrecher haben die Meldungen der letzen Tage „völlig erschrocken.“ Der Coach sieht aber auch die Fußballlehrer in der Pflicht: „Wir sind als Pädagogen gefragt, auf junge Spieler immer wieder erzieherisch einzuwirken.“