Klar, dass sofort die Rufe nach „unfairem Verhalten“ und „Wettbewerbsverzerrung“ laut werden. „Das müssen und können wir auch nicht schönreden“, hat Dirk Brökelmann einen mächtig dicken Hals.
Denn der Geschäftsführer des Delbrücker SC muss sich seit Tagen für den Blackout gegen Dattenfeld rechtfertigen. „Es ist genau das eingetreten, was wir uns ersparen wollten. Aber ich kann versprechen, dass so etwas nicht noch einmal vorkommen wird. Schließlich werden die Jungs pünktlich vom Verein bezahlt und müssen ihn auch repräsentieren. Das haben wir ihnen auch deutlich klar gemacht.“
Brökelmann stellt sich trotz des niederschmetternden Resultates vor die Elf von Coach Mike Jochem. „Auch wenn es so aussieht, hat diese Niederlage nichts mit der Entscheidung des Vorstandes zu tun. Wir wollen und werden die Saison vernünftig beenden.“ Der Funktionär weiter: „Ein Spiel kann auch mal so einen Lauf bekommen. Wir haben uns nach dem dritten Gegentreffer aufgegeben. Wir haben als Verantwortliche aber auch gesehen, wer in die Bresche springt und wer für uns auch in Zukunft nicht mehr zu gebrauchen ist.“
Denn die Vertragsverhandlungen laufen auf Hochtouren. Vom 22-köpfigen Kader sollen auch in der Westfalenliga acht bis zehn Mann gehalten werden. „Das sind dann unsere Korsettstangen“, berichtet Brökelmann, der das neue Team ansonsten mit eigenen Jugendspielern und Akteuren aus dem näheren Umfeld aufstocken will. „Wir haben uns dazu entschlossen, in der Westfalenliga zu spielen, weil es einfach gesünder und attraktiver ist“, untermauert er noch einmal die Beweggründe für das vorzeitige Aus des DSC.
Das finanzielle Überleben scheint eine Liga weiter unten gesichert. „Wir haben einen Etat erarbeitet, der eingehalten wird“, verspricht Brökelmann, der nun aber noch gegen den aktuellen Vorwurf des „unfairen Verhaltens“ kämpfen muss: „Es ist relativ einfach, diesen wieder loszuwerden. Ab sofort zeigen wir Moral und holen Punkte. Dann kann uns auch niemand mehr etwas vorwerfen.“