Das Aufstiegsrennen der Oberliga Westfalen entwickelte sich in den letzten Wochen ein klein wenig zu einem Schneckenrennen. Die Top-Teams um den ASC 09 Dortmund, SV Schermbeck und vor allem die Sportfreunde Lotte patzten in einer vorher nicht zu erwartenden Regelmäßigkeit.
Für Türkspor Dortmund ist dies ein wahrer Segen. Die Mannschaft von Sebastian Tyrala feilte derweil an einer eigenen Siegesserie und hat sich seit Beginn der Rückrunde in Manier eines Top-Teams nach oben gekämpft.
Nach drei Schicksalswochen, wie sie Tyrala bezeichnete, gewann Türkspor die wegweisenden Partien gegen die Zweitvertretung des SC Preußen Münster (3:1) und die direkten Duelle gegen Lotte (1:0) sowie den SV Schermbeck (4:3). Der Sieg gegen Schermbeck ereignete sich am jüngsten Wochenende - eine wilde Partie mit drei Platzverweisen.
Tyrala mit der Spielanalyse: "Das war nichts für schwache Nerven - ein Spitzenspiel mit ordentlich Wumms. Wir hatten die Partie bis zum 3:1 super im Griff. Dann kam das berechtigte Gelb-Rot. Da hat man gemerkt, dass Schermbeck die Chance gesehen hat. Dadurch wurde es nochmal hektisch. Am Ende konnten wir es aber über die Bühne bringen."
Die Mannschaft wittert diese Riesenchance und ist verdammt heiß, so weiterzumachen. Wir können Geschichte schreiben.
Sebastian Tyrala
Nun steht der Verein des Ex-Profis voll im Saft und klopft an der ganz dicken Überraschung an. Vier Punkte Rückstand sind es nur noch auf den Tabellenführer aus Aplerbeck, zwei auf Platz zwei, der ebenfalls zum Aufstieg berechtigen würde.
Tyrala träumt ganz groß: "Wir werden jetzt schwer zu stoppen sein. Die Mannschaft wittert diese Riesenchance und ist verdammt heiß, so weiterzumachen. Wir können Geschichte schreiben. Meines Wissens gab es vorher noch nie einen ausländisch geführten Klub, der in der Regionalliga West gespielt hat. Das ist ein enormer Ansporn."
Ramadan als Herausforderung
Dadurch, dass Türkspor eben eine größtenteils türkische Mannschaft ist, bieten sich vor allem in der gerade angebrochenen Zeit neue Herausforderungen: "Der Fastenmonat hat ja begonnen. Das macht es erstmal nicht einfacher. Die Belastung wird automatisch größer und ist teils wirklich brutal. Ich mache mir bei meinen Jungs dennoch keine großen Sorgen", erwähnte Tyrala.
Nach den ganzen Top-Spielen der letzten Wochen kehrt in Dortmund ein wenig Ruhe ein. Am kommenden Wochenende gastiert Türkspor beim TuS Enneptal, der aktuell auf Platz acht rangiert.
Dort soll der Aufwärtstrend Türkspors kein Ende nehmen: "Wir sind seit acht Partien ungeschlagen in der Liga und wir werden dort anreisen, um den Druck weiter hochzuhalten. Dazu kommt noch, dass wir mit Enneptal eine Rechnung offen haben. Im Hinspiel haben wir zu Hause verloren - da wollen wir uns selbstverständlich revanchieren", so Tyrala.