Das hatten sich die Verantwortlichen des KFC Uerdingen ganz anders vorgestellt. Sie wollten neue Vermarktungsmöglichkeiten für das Grotenburg-Stadion schaffen - ohne den traditionsreichen Namen Grotenburg-Stadion abzuschaffen. Dieser sei nämlich - für den KFC und die Stadt - unantastbar.
Doch die Stadt hatte schlechte Nachrichten für den Fünftligisten parat: Der vorgelegte Namensrechte-Vertrag wurde von den Entscheidungsträgern der Stadt Krefeld abgelehnt.
"Wir danken dem Oberbürgermeister und der Verwaltung für die einjährige gemeinsame Vorbereitung bei der Ausarbeitung und rechtlichen Prüfung des Vertrags, sowie den politischen Vertretern der SPD, die gestern für diesen Vertrag gestimmt und den KFC damit unterstützt haben", sagt KFC-Präsident Marc Schürmann zur Stadtratssitzung vom 12. Dezember 2023.
Schürmann weiter: "Diese Entscheidung gegen ein Krefelder Unternehmen, das einen lokalen Verein unterstützen möchte, können wir zwar nicht nachvollziehen, müssen diese aber respektieren."
Die politischen Vertreter müssen sich einmal bewusst werden, welche Strahlkraft ein Fußballverein für eine Stadt entwickeln kann. Der Vorstand leistet hier ein Ehrenamt, welches viel Zeit in Anspruch nimmt, und wird von einem Großteil der Politik durch derartige Entscheidungen mit Füßen getreten.
Marc Schürmann
Die Grotenburg-Supporters haben durch ihr großes Engagement der Stadt eine beachtliche Summe eingespart und ihren wichtigen Anteil dazu beigetragen, dass der KFC Uerdingen überhaupt wieder in Krefeld spielt. Der Stadtrat hätte mit dieser Entscheidung – ohne dafür öffentliche Mittel aufwenden zu müssen – ebenfalls einen Beitrag zur Unterstützung des Vereins leisten können.
"Der vorliegende Vertrag hätte der Stadt keinen Cent gekostet und auch niemandem etwas weggenommen. Zumindest ist dem Verein bis heute kein alternatives Unternehmen bekannt, das die Namensrechte erwerben und dafür an die Stadt bezahlen möchte, zumal es hier lediglich um einen Namenszusatz bei Erhalt des Traditionsnamens Grotenburg-Stadion ging", so heißt es in einer KFC-Pressemitteilung vom 13. Dezember.
"Wir haben nicht nach Steuergeldern gefragt, sondern wollen diesen Verein – wie von vielen zurecht gefordert – auf eine breite Sponsorenbasis stellen. Dazu müssen wir den Unternehmen aber natürlich auch adäquate Werbemöglichkeiten anbieten können", erklärt Schürmann.
Die Entscheidung des Stadtrats ist für den KFC Uerdingen nicht nachvollziehbar.
Schürmann wird deutlich: "Es kann nicht sein, dass jedes Thema in Krefeld durch unterschiedliche Auffassungen der Politik zerredet wird. Die politischen Vertreter müssen sich einmal bewusst werden, welche Strahlkraft ein Fußballverein für eine Stadt entwickeln kann. Der Vorstand leistet hier ein Ehrenamt, welches viel Zeit in Anspruch nimmt, und wird von einem Großteil der Politik durch derartige Entscheidungen mit Füßen getreten."
Der KFC Uerdingen, der auf Platz vier der Oberliga-Niederrhein-Tabelle steht und einen Neun-Punkte-Rückstand auf Spitzenreiter Sportfreunde Baumberg besitzt, beendet am Samstag (16. Dezember, 18 Uhr, RevierSport-Liveticker) das Spieljahr 2023 mit einem Heimspiel im Stadion Grotenburg gegen den VfB Homberg.