Nach 13 Spieltagen steht der SV Schermbeck in der Oberliga Westfalen dicht hinter den Aufstiegsplätzen auf Rang drei. Der Sportliche Leiter Cem Kara zeigt sich zufrieden: "Den dritten Tabellenplatz hätten wir vor der Saison direkt unterschrieben. Das ist eine schöne Momentaufnahme und wir freuen uns darüber."
Am Sonntag ließen die Schermbecker jedoch noch wichtige Punkte liegen. In der Nachspielzeit mussten sie sich gegen die Sportfreunde Siegen geschlagen geben. "Wir haben das letzte Spiel unglücklich verloren. Nach dem 1:1 hatten wir eine hundertprozentige Torchance, da hätten wir das 2:1 machen müssen. Dann bekommt Siegen in der Nachspielzeit eine Ecke und es steht plötzlich 1:2. Das war schon bitter, vor allem weil wir auch in Überzahl waren. Einen Punkt hätten wir mitnehmen müssen", analysiert Kara die letzte Partie. Nach dem 13. Spieltag hat der SVS vier Punkte Rückstand auf den Aufstiegsplatz. Über einen Aufstieg rede man aktuell noch nicht, erklärt der Sportliche Leiter: "Darüber reden wir, wenn es so weit ist. Bis dahin müssen wir gucken, wie es für uns läuft. In der Liga kann jeder jeden schlagen, keiner sollte sich sicher sein."
Kara weiter zum möglichen Aufstieg und ob er für den Klub ü+berhaupt zu realisieren wäre: "Falls wir im Frühjahr immer noch da oben stehen, werden wir uns mit dem Vorstand zusammensetzen und den Antrag stellen." Im Frühjahr 2024 müssen die Oberligisten den Antrag für die Regionalliga stellen. "Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich nicht von der Regionalliga träume", verrät der Sportliche Leiter. "Das sollte von jedem Fußballer ein Traum sein."
Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich nicht von der Regionalliga träume.
Cem Kara
Die Anforderungen für die Regionalliga-Lizenz wurden in den letzten Jahren immer wieder verschärft, das weiß auch Kara: "Die Auflagen sind sicherlich nicht so einfach wie vor 15 Jahren. Man muss sich schon damit beschäftigen. Das ist aktuell für jeden Oberliga-Verein schwer umzusetzen. Wir haben aber die Infrastruktur, das Stadion und viele Räumlichkeiten."
Mit Sebastian Wickl, Marcel Platzek und Kevin Grund kamen im Sommer gleich drei erfahrene Regionalligaspieler vom Ligakonkurrenten 1. FC Bocholt. Kara betont: "Wir haben auch viele junge Spieler aus den U19-Ligen verpflichtet. Insgesamt sind wir mit den Neuzugängen sehr zufrieden und haben den Kader nochmal verjüngt. Wir haben von jung bis alt eine gute Mischung."
Mit wem man auch in der kommenden Saison rechnen kann, sei noch offen. Die Planungen dafür haben noch nicht begonnen, verrät der Sportliche Leiter des SVS: "Wir wollen natürlich so viele Spieler wie möglich halten und möglichst wenig verändern. Es ergibt wenig Sinn, in jeder Saison einen großen Umbruch zu haben. Natürlich wollen wir auch Leistungsträger wie Timur Karagülmez oder Marcel Platzek halten. Dafür kommen auch die Fans."
Mit Offensivmann Karagülmez stellen sie einen der erfolgreichsten Top-Torschützen der Liga. Neben den erfahrenen Akteuren will Kara aber vor allem auf junge Talente setzen. "Wir wollen unserer Philosophie treu bleiben und neben den Routiniers auch den jungen Akteuren eine Chance geben. Wir wollen den Spielern die Möglichkeit geben, mit uns einen neuen Schritt zu wagen."
Einen Schritt Richtung Aufstieg kann der SV Schermbeck am Sonntag (14:30 Uhr) machen. Der SVS ist beim Tabellenvierzehnten, der TSG Sprockhövel, zu Gast. Es warte ein "unangenehmer Gegner" auf die Schermbecker.