Nachdem das Tabellenschlusslicht SC St. Tönis Alexander Thamm freistellte und durch Ex-Bundesliga-Stürmer Bekim Kastrati ersetzte, zog nun ein Trainer eines Oberliga-Niederrhein-Aufsteigers nach internen Querelen seine Konsequenzen und trat von seinem Amt zurück. Es ist der zweite Trainerwechsel der laufenden Saison in der Oberliga Niederrhein.
Die Rede ist von Ahmet Inal. Der Mülheimer FC 97 akzeptierte den Rücktritt des Cheftrainers und seines Assistenten Benjamin Wingerter. Dabei hatte der MFC noch am vergangenen Wochenende im Aufsteiger-Duell den FC Büderich mit 4:2 besiegt und nur zwei Tage später ein Testspiel gegen Landesligist VfB Speldorf mit 5:0 erfolgreich bestritten. Doch nach dieser Partie war für Inal klar: Er will nicht länger Coach des MFC 97 bleiben.
"Wir haben uns nach dem Testspiel hingesetzt und einige Dinge klargestellt. Sowohl ich als auch der Vorstand haben ihre Meinung und Unzufriedenheit der letzten Wochen kundgetan. Leider konnten wir da nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Eine Trennung war die logische Folge", erklärte Ex-Türkei-Legionär Inal am späten Donnerstagabend (2. November 2023) gegenüber RevierSport.
Der 41-Jährige ergänzte: "Ich konnte einfach nicht mehr ich selbst sein. Ich war es auch nicht mehr. Auf mich wurde von verschiedenen Seiten so viel eingeredet, dass ich einfach nur erstaunt war, was da passiert. Der MFC wusste, welchen Trainer sie im Januar verpflichteten. Ich musste am Ende leider den Verein erst kennenlernen. Und ich konnte mich einfach mit der Zeit mit vielen Dingen nicht mehr identifizieren. Ich danke den Verantwortlichen trotzdem für das Vertrauen in meine Person und wünsche dem Verein und allen voran der Mannschaft nur das Beste."
Inal und Wingerter verabschieden sich mit Aufstieg und Nicht-Abstiegsplatz
Am 1. Januar 2023 schlug Inal seine Zelte in Mülheim-Styrum auf und führte den MFC zum Oberliga-Aufstieg. In dieser Liga ist der Aufsteiger nach zwölf Spielen und zwölf Punkten sowie einem Tabellenplatz über dem Strich voll im Soll.
Überhaupt erwiesen sich die Inal-Schützlinge als ein sehr kampstarker Gegner, der nur schwer zu bezwingen ist. Zwar kassierten die Mülheimer sechs Niederlagen, doch nur ein Spiel - 0:2 gegen Schonnebeck - ging mit mehr als einem Tor Differenz verloren.
Inal: "Mein Weggang tut mir in Hinsicht auf die Mannschaft schon weh. Wir waren ein verschworener Haufen. Ich habe nach den Abschiedsworten am Donnerstagabend sehr schnell von neun Spielern tolle und emotionale Nachrichten erhalten. Das zeigt einfach, dass wir mit Benjamin Wingerter als Trainerteam unsere Spuren hinterlassen haben. Und das im positiven Sinne. Wir übergeben eine astreine Mannschaft, die den Klassenerhalt definitiv schaffen kann."