Der finale Spieltag in der Oberliga Westfalen hatte es in puncto Abstiegskampf in sich: Der TuS Erndtebrück gewann sein letztes Punktspiel mit 1:0 gegen den SV Schermbeck und erledigte damit seine Hausaufgaben in Sachen Klassenerhalt, der nicht mehr in der eigenen Hand lag. Doch am Ende stiegen die Erndtebrücker trotzdem ab.
Grund dafür waren die Siege der direkten Konkurrenten Sportfreunde Siegen und TSG Sprockhövel, die beide damit die Klasse hielten. Schon ein Unentschieden von Siegen oder Sprockhövel hätte dafür gesorgt, dass Erndtebrück den Klassenverbleib schafft. Genau zwölf Jahre nach dem Aufstieg in die Oberliga - mit zwischenzeitlichen Ausflügen in die Regionalliga - müssen die Wittgensteiner aber wieder den Gang in die Westfalenliga antreten.
Auch einen Tag nach dem Abstieg ist die Enttäuschung bei TuS-Trainer Michael Müller und seiner Truppe ungehalten: "Das ist nichts, was ich einfach so über Nacht abschütteln kann. Die Enttäuschung ist nach wie vor sehr groß. Bei dem einen oder anderen Spieler sind auch ein paar Tränen geflossen."
An den letzten drei Ligaspielen, in denen Erndtebrück sieben Punkte ergatterte, lag es nicht, dass es mit dem Klassenerhalt nicht klappte, wie Müller betont: "Das haben wir vorher verbeutelt. Es sind uns zwischenzeitlich einige Eckpfeiler weggebrochen und das konnten wir nicht kompensieren. Außerdem haben wir zu oft gegen direkte Konkurrenten verloren, das hat uns das Genick gebrochen."
Wir möchten in der nächsten Spielzeit wieder neu angreifen und eine gute Rolle in der Westfalenliga spielen
Michael Müller
Trotz der Ernüchterung über den Abstieg in die Westfalenliga bedankt sich der 43-Jährige für die Rückendeckung im Verein: "Ein großes Dankeschön an den Verein für die Ruhe und dem Zusammenhalt. Wir packen das zusammen an." Müller wird auch in der kommenden Saison an der Seitenlinie stehen, wie er im Gespräch mit RevierSport versichert.
Der Blick richtet sich jetzt für Erndtebrück nach vorne, bereits am Donnerstag (1. Juni, 19 Uhr) steht das Kreispokalfinale gegen den Bezirksligisten Fortuna Freudenberg an, das der TuS für sich entscheiden möchte. Anschließend fahren die Spieler in den Urlaub und Müller erstellt mit seinem Co-Trainer Julian Kaiser eine Analyse zur abgelaufenen Saison.
"Wir möchten in der nächsten Spielzeit wieder neu angreifen und eine gute Rolle in der Westfalenliga spielen", kündigt der TuS-Übungsleiter an. Dafür sind die Kaderplanungen bereits weit fortgeschritten, lediglich an vereinzelten Stellen möchte Erndtebrück noch nachbessern.