Die Verantwortlichen bei Preußen Münster dürften die sportliche Saison mit großer Freude verfolgen. Auch wenn es für die Elf von Sascha Hildmann gegen den Wuppertaler SV einen kleinen Dämpfer gab (0:1), thront der SCP weiter an der Spitze der Regionalliga West. Und auch bei der zweiten Mannschaft läuft es mehr als nur rund.
Nach 14 Spieltagen liegt das Team von Kieran Schulze-Marmeling auf dem zweiten Platz der Oberliga Westfalen, nur drei Punkte hinter Spitzenreiter TuS Bövinghausen. „Es ist verrückt gut. Ich bin mega glücklich mit den Jungs und mit den Leistungen. Es ist sogar eher so, dass wir einen oder zwei Punkte zu wenig als zu viel haben. Mit der individuellen Entwicklung aber auch mit der als Mannschaft bin ich total zufrieden“, freut sich der Coach. „Zweiter in der Oberliga zu sein und einen Schnitt von über zwei Punkten zu haben, das ist für uns sicherlich etwas Besonderes.“
Zweitvertretung in der Oberliga ist „absoluter Luxus“
Dabei gehörte die Münsteraner Zweitvertretung im letzten Jahr noch zu den Mittelfeldteams und belegte am Ende Platz zwei in der Abstiegsrunde. Mittlerweile sei das Team zusammengewachsen. „Wir hatten letztes Jahr eine wahnsinnig junge Mannschaft mit 15 Spielern, die ihr erstes Seniorenjahr gespielt haben. Die Situation hat uns einfach gestärkt, auch mit dem Corona-Stress und der Abstiegsrunde, als wir teilweise drei Englische Wochen in Folge hatten. Wir haben viel zusammen durchgemacht und bewältigt“, erinnert sich Schulze-Marmeling an die schwierigen Umstände der letzten Saison.
Schon im vergangenen Jahr habe man einen Fußball gezeigt, „der nicht unbedingt für die Abstiegsrunde stand.“ In dieser Spielzeit stimmen auch die Ergebnisse.
Dabei helfen auch immer mal wieder junge Talente aus der Ersten Mannschaft. Am Wochenende erzielte beispielsweise Deniz Bindemann (19) seinen fünften Treffer im fünften Einsatz. Dazu lief er dieses Jahr bereits acht Mal für die erste Mannschaft auf (zwei Tore, drei Vorlagen). „Wir sind natürlich dafür da, dass Jungs wie Deniz, Noah Kloth oder auch Kevin Schacht zwischendurch bei uns Spielpraxis sammeln können und müssen“, erklärte der Coach.
Dass die zweite Mannschaft nur eine Spielklasse unter der ersten spielt, sei für Münster „absoluter Luxus“. „Die Oberliga ist für uns eine herausragende Ausbildungsliga. Das macht richtig Spaß und ist auch nicht so weit weg von dem, was die Spieler dann in der Regionalliga erwartet.“
Ein Doppelaufstieg ist nicht möglich
Ein Aufstieg ist in diesem Jahr übrigens ausgeschlossen – auch wenn die erste Mannschaft den Sprung in die 3. Liga schafft. Die Statuten geben vor, dass die Zweitvertretung eines Drittligisten nicht in der Regionalliga spielen darf. Doch auch für diesen Fall habe die Oberliga immer noch ein ausreichendes Niveau. „Ein Marcel Hoffmeier, der schon in der 2. Bundesliga ist, oder ein Nicolai Remberg, der dort im Blickfeld steht, sind diesen Weg ja über die Oberliga gegangen“, ordnet Schulze-Marmeling ein.