TuRU Düsseldorf hatte bereits gefeiert. Doch dann folgte die Ernüchterung. Trotz der Pleite gegen den VfB Hilden am letzten Hauptrunden-Spieltag der Oberliga Niederrhein hatte der Verein den elften Platz aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber dem TSV Meerbusch verteidigt und sich einen Platz in der Aufstiegsrunde gesichert - scheinbar.
Denn bei Punktgleichheit wiegt in der Oberliga Niederrhein der direkte Vergleich schwerer als das Torverhältnis. Und so durften sich die Meerbuscher trotz einer 1:6-Packung gegen Baumberg über einen Platz in der Meistergruppe freuen. TuRU hingegen muss in die Abstiegsrunde. Den direkten Vergleich mit Düsseldorf hatte Meerbusch am zehnten Spieltag für sich entschieden (1:0).
Von dieser vor der Saison festgelegten Regel wurden am Sonntag viele überrascht - auch bei TuRU. Wie "Fupa" und die "Rheinische Post" berichten, wollen die Düsseldorfer nun gegen die Tabellenrechnung vorgehen und Protest einlegen. "Wir schauen uns an, ob die Regel gut ist und richtig angewandt wurde", wird Klubpräsident Manuel Rey zitiert.
Ob die Oberbilker damit Erfolg haben können, scheint zweifelhaft. Trainer Francisco Carrasco betont dennoch: "Ich denke nur an die Aufstiegsrunde! Also spielen wir gegen Kleve!" Aufgrund der Corona-Pandemie habe kaum ein reguläres Spiel stattgefunden, so Carrasco gegenüber "Fupa" und der "Rheinischen Post". "Ein einziges Spiel kann da keine Entscheidung bringen."
Die Klever sind am kommenden Samstag (17.30 Uhr, RS-Liveticker) Gegner von Meerbusch zum Auftakt der Aufstiegsrunde. Für TuRU steht am Sonntag (15.15 Uhr, RS-Liveticker) das Abstiegsrunden-Duell bei der SpVgg Stekrade-Nord auf dem Programm.
Und die Profiteure aus Meerbusch? Die zeigten sich verständnisvoll. "Ja, eigentlich nicht gerecht, aber wir können auch nichts für diese Regelung", heißt es in einem Beitrag auf Facebook. "Besonders nach der 1:6-Abreibung hält sich die Freude sehr in Grenzen."