Der FSV Duisburg rollt die Oberliga Niederrhein von hinten auf. Alle drei Spiele im Jahr 2022 gewannen die Duisburger und katapultierten sich vom Tabellenende sechs Plätze nach oben bis auf Rang 17. Am Sonntag gewannen sie mit 3:0 gegen den FC Kray, was den zweiten Sieg im zweiten Spiel für Interimstrainer Ingo Christ bedeutete. Er hatte das Team von Bartosz Maslon übernommen, der nach dem ersten Sieg nach der Winterpause zurückgetreten war (RS berichtete).
„Man muss ehrlich sagen, dass wir in den Spielen gegen ETB und Kray das Spielglück auf unserer Seite hatten“, sagt Christ über die beiden Spiele unter seiner Regie. Er macht mehrere Gründe für den Aufschwung aus: „Unser Grundkonzept ist besser und wir stehen defensiv stabiler. Vor der Pause haben wir viele Spiele ja auch nur mit einem Tor verloren. “
Dazu war der FSV Duisburg auf dem Transfermarkt sehr aktiv und holte gleich neun Neuzugänge. „In der Hinrunde war der Kader schlecht zusammengestellt – das muss man so sagen. Gerade in der Defensive fehlten die Alternativen“, blickt der damalige Co-Trainer zurück. Mit Daniel Pfaffenroth beispielsweise wurde die Qualität in der Abwehr erhöht und auch Mittelstürmer Boran Sezen ist eine klare Verstärkung.
Die Grundordnung beim FSV wurde in der Vorbereitung etwas abgeändert. Laut Christ „stehen wir etwas tiefer. Offensiv gibt es bei uns immer eine Option und wir wissen aus den Testspielen mit Sicherheit, dass die Dreierkette nichts für den FSV ist.“
„Bartosz ist für den hervorragenden Fitnesszustands des Teams verantwortlich und wir freuen uns über die aktuelle Situation gemeinsam. Dass er einen riesigen Verdienst an der Situation hat, ist doch selbstverständlich.“
Ingo Christ, Interimstrainer FSV Duisburg
Die gesamte Vorbereitung leitete noch Ex-Coach Bartosz Maslon, mit dem Christ regelmäßig telefoniert: „Bartosz ist für den hervorragenden Fitnesszustands des Teams verantwortlich und wir freuen uns über die aktuelle Situation gemeinsam. Dass er einen riesigen Verdienst an der Situation hat, ist doch selbstverständlich.“
Das Umfeld des Vereins ist „aktuell natürlich euphorisch, weil die Chance auf den Klassenerhalt plötzlich wieder da ist“, freut sich Christ. Am Sonntag um 15.30 Uhr soll die Aufholjagd in der Oberliga Niederrhein auswärts bei DJK Teutonia St. Tönis weitergehen. Bei einem Sieg würde der FSV auch diesen Konkurrenten in der Tabelle hinter sich lassen.
Sonntag mit neuem Trainer?
Vor dem Spiel lässt Christ aber nochmal aufhorchen: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich dann nicht mehr auf der Trainerbank sitze.“ Sein Engagement ist nur interimsweise, weil er „keiner ist, der einen Verein hängen lässt“. In den nächsten Tagen könnte die Trainersuche beim FSV Duisburg also abgeschlossen sein.
Und was wird aus ihm, wenn ein neuer Trainer kommt? „Ich würde gerne weiter als Co-Trainer bleiben. Aber wenn ein Trainer ein Gespann mitbringt, dann kann es sein, dass ich da nicht reinpasse. Ich weiß, wie das läuft. Dafür bin ich einfach schon zu lange im Fußballgeschäft unterwegs“, bleibt der unter anderem ehemalige Co-Trainer von Ratingen 04/19 und ETB SW Essen sehr gelassen.