Weit über zwei Jahre waren seit dem letzten Sieg der Hammer SpVg vergangen. Am 26. Mai 2019 konnte das Team, das damals noch von Rene Lewejohann trainiert wurde, mit 3:0 beim FC Gütersloh gewinnen. Danach folgten zwei Spielzeiten zum Vergessen, in welchen kein Sieg eingefahren werden konnte und die Hammer wahrscheinlich nur durch die coronabedingten Abbrüche gerettet wurden.
Am Sonntag ging die schauderhafte Serie von 827 sieglosen Tagen endlich zu Ende. Denn am ersten Spieltag der Oberliga-Saison 2021/22 bezwang die Hammer SpVg den TuS Erndtebrück mit 4:0. Nach einem frühen Doppelschlag von Patrick Schmidt erhöhte Vincent Akrofi Frank Ocansey nach der Pause auf 3:0. Den Schlusspunkt setzte nach einem schönen Spielzug Frederik Falk.
Die Erleichterung ist Trainer Steven Degelmann auch einen Tag nach dem ersten Sieg noch anzumerken: „Nach dem Spiel war die Erleichterung genau so groß wie die Freude. Das war schon ein schöner Moment. Vor allem für die Leute aus dem Verein, die das schon seit Jahren mitmachen. Die Mannschaft ist ja zum Großteil neu gewesen, aber gerade bei den Verantwortlichen ist ordentlich Druck abgefallen.“
Degelmann will demütig bleiben
Nichtsdestotrotz möchte der Teamchef demütig bleiben: „Gefeiert haben wir nicht. Wir haben am Sonntag, wie immer nach den Spielen, gemeinsam gegessen. Da war die Stimmung natürlich freudig, das lag aber nicht an der großen Distanz zum letzten Sieg, sondern am Sieg an sich. Das war jetzt nur ein Spiel und da gilt es, dass wir das jetzt nicht sportlich überbewerten.“
Für Hamm geht es am zweiten Spieltag bei Preußen Münster II weiter (Sonntag, 05. September, 15 Uhr). Mit dem Sieg im Rücken soll laut Degelmann am besten direkt der nächste Dreier folgen: „Natürlich wollen wir, wie alle Mannschaften im Moment, nachlegen. Es sind nur 20 Spiele, die Hinrunde ist total wichtig. Wir wissen auch, dass Münster eine sehr gefährliche Mannschaft hat. Sie haben jetzt im ersten Spiel direkt zwei Platzverweise erhalten, was aber nicht unbedingt zu einer Schwächung führt. Ich rechne eher damit, dass Spieler aus der ersten Mannschaft aushelfen müssen. Ob das dann gut oder schlecht für uns ist, will ich noch gar nicht kommentieren. Es ist eine neue Mannschaft mit vielen A-Jugendlichen, aber deswegen nicht ungefährlich.“
In der „Provinzial Youngstars Arena“ wird dann auf Kunstrasen gespielt. Für die Hammer eine ungewohnte Situation, da die ganze Vorbereitung auf Rasen trainiert und gespielt wurde. Deswegen werde sein Team die Woche bis zum Spiel in Münster nutzen, um sich an das ungewohnte Geläuf zu gewöhnen. Sollte sein Team dann wieder die geforderte Formation auf den Platz bringen, sieht Degelmann sein Team nicht chancenlos.