"Ich habe zum Glück rechtzeitig Fahrer organisiert, unsere türkischen Mitspieler trinken ja nicht", grinst Marius Sowislo. Für den Offensiv-Mann war es ein besonderes Erlebnis, nicht nur aufgrund der zwei trainingsfreien Tage, die folgten.
"Besser ging es nicht. Wir haben die Tabellenführung übernommen und sind in der Stadt aufgestiegen, in der ich groß geworden bin", berichtet Sowislo, der mit Familie, Freunden und über 2.500 Preußen-Fans per Megaphon feierte. Natürlich mitsamt Aufstiegs-Shirt und der Aufschrift "Wir flemmen wieder Regionalliga". Die Münsteraner Wortart für "Fußball spielen" war den auswärtigen Kickern kaum bekannt, Trainer Roger Schmidt ist sie sogar komplett egal. Denn der sieht im Moment des Erfolgs noch eine weitere Komponente: "Wir hatten es schwerer als jede andere Mannschaft. Der Druck von außen und die Erwartungshaltung sind riesengroß, das ist auch für die Spieler nicht so selbstverständlich zu verarbeiten."
Die haben es trotzdem geschafft – und sehen nun ein weiteres Ziel vor Augen. "Der Aufstieg ist gut und schön, aber perfekt wird er erst durch die Meisterschaft. Und die wird erst in vier Wochen entschieden", legt sich Michael Erzen fest. Doch auch so freut er sich schon auf die kommende Herausforderung: "Obwohl es nur die vierte Klasse ist, die Regionalliga ist schon ein Begriff."
Das gilt auch für Marius Sowislo, der genau dort beim WSV Borussia nicht über den Status des Jokers hinauskam. Nun will er es besser machen. Wohl wissend, dass die ausstehenden vier Partien auch eine Art Qualifikations-Runde für die Plätze in der kommenden Saison sind. "Wir konnten nicht damit rechnen, schon so früh aufzusteigen", bemerkt Sowislo. Sein Zusatz vor dem Freitags-Match gegen Lotte (19.30 Uhr): "Wir haben noch vier Spiele vor der Brust, die müssen wir auch noch gewinnen. Schließlich haben wir die ganze Saison auf den Titel hingearbeitet."