Schließlich legte der mit großen Ambitionen in die Saison gegangene Oberligist einen Saisonstart mit vielen internen Unruhen und einer unbefriedigenden Punkteausbeute hin, welcher einen Trainerwechsel nach sich zog: Trainer Alexander Voigt musste gehen, Marcus John übernahm.
Seit seiner Übernahme gab es lediglich drei Pleiten: Das erste Spiel unmittelbar nach seiner Übernahme beim 1. FC Kleve 63/03 (4:1), das Heimspiel gegen den unangefochtenen Tabellenführer SV Straelen (0:2) und die Auswärtsniederlage bei TuRU Düsseldorf (1:0).
Demgegenüber stehen neun Siege, unter anderem der sensationelle Sieg im Niederrheinpokal gegen den MSV Duisburg. Mit der dazugewonnenen Euphorie traut man sich bei der SSVg auch langsam wieder, optimistische Saisonziele zu formulieren: „Im Moment sind wir zufrieden und haben viel Spaß. Der Aufstiegsplatz ist an den SV Straelen vergeben, doch dahinter ist es eng. Wir wollen uns am Ende unter den ersten Fünf halten“, so Trainer Marcus John.
Das Mindestziel hätte man mit dem derzeitigen fünften Tabellenplatz also inne, doch bereits im nächsten und gleichzeitig letzten Spiel des Jahres hat die SSVg gegen den derzeitigen Tabellendritten aus Bocholt die Chance, noch weiter in der Tabelle zu klettern. Schließlich trennen beide Teams momentan drei Punkte - und die Velberter haben sogar noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. „Das Spiel gegen Bocholt wird zeigen, wie weit wir sind“, ist sich John sicher.
SC Velberts Kampf gegen die Torflaute
Beim Stadtnachbarn SC Velbert ist die Lage dagegen angespannter denn je. Nach den beiden Derbypleiten gegen den TVD Velbert (0:3) und die SSVg Velbert (0:4) muss die akut abstiegsbedrohte Mannschaft von Trainer Patrick Knieps im nächsten Spiel gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten Sportfreunde Niederwenigern unbedingt gewinnen, um sich die Hoffnung auf den Klassenerhalt und ein erfolgreicheres kommendes Fußballjahr zu wahren.
Doch nach den gruseligen Ergebnissen der vergangenen Wochen glaubt der Trainer: „Das wird für uns das schwerste Spiel von allen. Uns erwartet ein Gegner, der nichts zu verlieren hat, mit vielen Zuschauern und einem engen Platz." Unabhängig vom Ausgang der nächsten Partie ist für ihn klar, dass der SC in der Winterpause Personell nachlegen muss, um in der Rückrunde konkurrenzfähiger zu sein. „Wir brauchen einen Stürmer und halten die Augen offen, auch wenn es im Winter schwierig ist, sich zu verstärken. Doch wir schießen momentan zu wenige Tore und müssen uns dort definitiv verbessern“, so Knieps.
Tatsächlich hat der SC Velbert mit derzeit 18 Toren die zweitwenigsten Tore aller Teams der Liga geschossen – einzig der kommende Gegner traf noch seltener das Tor (14 Treffer). Ein Torspektakel ist daher voraussichtlich nicht zu erwarten, wenn beide Teams am kommenden Sonntag aufeinandertreffen.
