Vor ein paar Monaten kickte er noch in der A-Jugend, dann folgte die Etappe in der Oberliga-Truppe, für die er als "ungelernter Stürmer" 14 Buden beisteuerte. "Das war eine richtig gute Leistung", lobte Trainer Horst Steffen. Mittlerweile gibt es auch vom Profi-Coach Anerkennung: "Die beiden jungen Spieler machen ihre Sache prima, haben Anfang Januar in der Halle schon Erfahrungen gesammelt. Mirko Boland gefällt mir ehrlich gesagt sehr gut, er hat eine schnelle Auffassungsgabe, ist hellwach und erkennt die Situationen. Ab Sommer hat er ja bei uns einen Profi-Vertrag, dabei haben wir uns schon etwas gedacht."
Während Boland also dem Sommer schon erfreut entgegenblicken kann, ist Tosunoglus Zukunft noch nicht ganz klar. "Unser Chef-Scout Dieter Mertens ist auf mich zugekommen und hat weitere Gespräche angekündigt", sagt der Trickser, "das ist natürlich ein schöner Vertrauens-Beweis, wenn sich der Verein um einen bemüht. Allerdings gibt es auch zwei, drei andere Clubs, die ihr Interesse signalisiert haben. Einer davon kommt aus der Regionalliga." Angesichts des Stellenwerts, den sich "TT" bei den Zebras erarbeitet hat, dürfte eine Verlängerung mit späterer Profi-Option wohl nicht die schlechteste Lösung sein.
Doch zunächst einmal muss der Ex-Offenbacher die guten Eindrücke des letzten Halbjahres bestätigen. "Ich möchte an die Leistungen aus der Hinrunde anknüpfen. Wenn ich die Marke von 20 Toren packe, wäre das eine Super-Zahl. Allerdings muss man erst mal abwarten, ob Horst Steffen mich weiter im Sturm aufstellt. Es kann auch sein, dass ich etwas weiter nach hinten rutschte, wenn Sascha Mölders regelmäßig bei uns aufläuft und Simon Terodde wieder fit ist."
Das einwöchige Camp mit der Lizenz-Mannschaft bringt den Nachwuchs-Mann auf jeden Fall weiter. "Mirko und ich können viel dazulernen", sagt Tosunoglu, "vor allem, was die Schnelligkeit im Spiel anbelangt. In der Oberliga hast du fünf Sekunden Zeit für die Ballannahme, hier sind es vielleicht zwei Sekunden. Das ist schon ein gehöriger Unterschied." Mit der Trainings-Intensität hat das Duo bisher keine Probleme. "Drei Einheiten pro Tag sind für uns schon neu, aber mit der Müdigkeit geht es eigentlich noch", sagt der Torjäger. Was ihm einige Sorgen bereitet, sind Magenprobleme.
"Das kann am Essen liegen", vermutet Tosunoglu, "ich habe vom Team-Arzt Dr. Roslawski schon drei, vier Tabletten bekommen, fühlte mich danach aber etwas schlapp. Vielleicht kommt das durch die Medikamente." Rudi Bommer hatte gewohnt cool einen Tipp parat: "Wenn gar nichts mehr geht: Finger in den Hals und alles raus." Willkommen bei den Profis!