"Nervenaufreibend" war das erste Adjektiv, das dem 45-jährigen Trainer Dirk Tönnies zu der abgelaufenen Spielzeit einfiel. Durch einen 4:0-Heimsieg gegen den FSV Duisburg sicherten sich seine Schwalben kurz vor knapp den Oberliga-Verbleib, konnten damit an die starke Vorsaison und Platz zwei nicht anknüpfen. "Am Ende zählt für uns nur der Klassenerhalt. Wir haben vor der Saison die 40-Punkte-Marke als Ziel ausgegeben und haben die erreicht. Auch wenn wir ein paar Zähler mehr holen mussten, um drinzubleiben", erklärte er.
Eklatantes Verletzungspech als größtes Hindernis
Die Hauptursache für die, im Vergleich zu den Vorjahren, schwache Saison, zog sich für Tönnies schon seit der Vorbereitung wie ein roter Faden durch die 34 Oberligaspiele. "Wir hatten einfach unfassbar viele Verletzte. Ich konnte nie mit der Elf spielen, die ich mir vor Saisonbeginn gewünscht hatte. Dazu waren unsere Langzeitverletzten nie bei 100 Prozent, wenn sie auf dem Platz gestanden haben", erklärte Tönnies, der sich froh darüber zeigte, dass diese überhaupt auf die Zähne gebissen und gespielt hatten. "Sie haben sich voll in den Dienst der Mannschaft gestellt."
Dass es am Ende dennoch für den Ligaverbleib reichte, lag für Tönnies vor allem an einem stabilen Grundgerüst innerhalb des Teams. "Über die Saison hinweg muss man sicherlich fünf, sechs Spieler hervorheben. Thomas Denker und Markus Heppke haben immer ihren Mann gestanden. Auch Timo Patelschik, Damian Bartsch und Marc Enger haben uns viel Sicherheit gegeben", lobte der 45-Jährige.
Enger als Garant für den Klassenerhalt
Gerade die Leidensgeschichte von Stoßstürmer Marc Enger beeindruckt dabei. Der hatte sich bereits vor Saisonbeginn eine schwere Gesichtsverletzung zugezogen und verpasste damit den Auftakt. Nachdem er ohne Vorbereitung in die Meisterschaftsrunde eingestiegen war, warfen ihn erneut immer wieder Verletzungen zurück. "In den letzten zwei, drei Wochen der Saison hat man gesehen, dass uns ein Marc Enger bei 80, 90 Prozent schon extrem weiterhelfen kann. Er hat verlässlich getroffen und ist für uns so nicht zu ersetzen", freute sich Tönnies über seinen Offensivmann.
Weitere Zugänge bald spruchreif
Damit die Schwalben in der kommenden Saison die Klasse wieder früher halten können, rüsten sie den Kader bereits mächtig um. Mit Adrian Schneider (SG Wattenscheid), Tevfik Kücükarslan (VfB Homberg), Kai Nakowitsch (Rot-Weiß Oberhausen), Orhan Dombayci (Germania Ratingen) und Nico Wolters (ASC Dortmund) stehen bereits fünf Neuzugänge fest. "Zwei bis vier weitere Transfers wird es noch geben", verriet Tönnies. Die Verhandlungen seien in den letzten Zügen, mehr wollte er noch nicht verraten.
Den Verein verlassen werden dagegen Damian Bartsch (DSC Wanne-Eickel), Julian Gutkowski (FC Kray), Dominik Enz (TVD Velbert), Hassine Refai, Nils Klima und Emre Can (alle Ziele unbekannt).