Und siehe da: Ja, es gibt sie noch, die Vereine, die zu ihren Trainern stehen, auch wenn die Ergebnisse fehlen. Denn die Hammer Spielvereinigung verlängerte am Freitg mit Lewejohann (35) um ein weiteres Jahr. Und: der neue Kontrakt ist sowohl für die Ober- als auch die Westfalenliga gültig.
"Wir haben uns am Donnerstag nach dem Ahlen-Spiel zusammengesetzt und die Situation vollkommen offen analysiert", sagt der Sportliche Leiter Chiquinho. "Dabei sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass die Ursachen für unsere Talfahrt nicht beim Trainer zu suchen sind. Er erreicht die Mannschaft und holt das derzeitige Maximum aus ihr heraus. Verantwortlich sind andere Dinge und auch viel Pech. Gegen das Pech können wir mit unserem Willen ankämpfen und wollen das möglichst schon am Sonntag in Haltern tun. Die anderen Dinge arbeiten wir bereits ab."
Lewejohann, der Ende November 2018 beim Oberligisten anheuerte, konnte in acht Spielen nur zwei Siege feiern. Neben einem Remis kassierten die Rothosen fünf Niederlagen und stehen aktuell nur drei Punkte vor einem Abstiegsplatz.
Trotzdem: "Lewe" leistet bei der HSV hervorragende Arbeit. Das bestätigen Spieler-Aussagen, [article=414768]wie die des Kapitäns Marius Kröner[/article]. Chiquinho, Sportlicher Leiter, und Achim Hickmann, Vorstandschef der Hammer, dürften es genauso sehen und verlängerte das Arbeitspapier des Trainers bis zum 30. Juni 2020. "Bei der HSV habe ich die Möglichkeit bekommen, in der Oberliga zu arbeiten. Jetzt, in einer sehr schwierigen sportlichen Situation, hat sie mir einen neuen Vertrag gegeben. Dieses Vertrauen will ich rechtfertigen, indem ich die begonnene Entwicklung weiter begleite und alles mir mögliche versuche, um das auch in der nächsten Saison in der Oberliga tun zu können", sagt Lewejohann.
Lewejohann startete seine Trainer-Laufbahn erst vor zwei Jahren beim FSV Duisburg. Er führte den FSV auf Platz eins der Landesliga und in das für den Verein historische Halbfinale des Niederrheinpokals. Die knappe Niederlage gegen Rot-Weiß Oberhausen erlebte Lewejohann nicht mehr, weil er den Verein in der Winterpause verließ. Er trat nach internen Querelen zurück.
Wenige Wochen später übernahm der gebürtige Herner, der als Profi in der 2. Bundesliga spielte, in Erkenschwick. Die Spielvereinigung formte er zu einem Top-Team der Westfalenliga. Die Hammer Spielvereinigung sah die gute Arbeit Lewejohanns und stellte diesen am 21. November 2018 als neuen HSV-Cheftrainer vor.
Autor: Krystian Wozniak