Es hat sicherlich schon einfachere Spiele in der Geschichte des VfB Speldorf gegeben, als dieses letzte Spiel des Jahres 2018. Und dabei geht es nicht um die Qualität des kommenden Gegners, des SC Düsseldorf-West, sondern vielmehr um die Vorkommnisse der vergangenen Woche rund um den angekündigten Rücktritt von Trainer Christian Mikolajczak.
Von einer „Reise ins Ungewisse“ spricht der Coach vor seinem letzten Spiel beim VfB. „Es ist für alle eine komische Situation“, findet er. Ans Aufgeben oder gar ein Abschenken dieser Partie dachte im Übrigen beim VfB niemand. „Wir haben das klare Signal aus der Mannschaft, dass gespielt werden und alles daran gesetzt werden soll, zu gewinnen“, sagt der sportliche Leiter Oliver Röder.
Er hatte am Dienstagabend ein Gespräch mit der Mannschaft, um zu klären, wie es weitergeht. „Ich hatte danach zum ersten Mal das Gefühl, dass wir einen Schritt weitergekommen sind“, erklärt Röder. Zwar seien auch Spieler aufgestanden und gegangen, es werden aber wohl nicht alle das sinkende Schiff verlassen. „Es gibt auch einige, die den Verein mögen und hier einfach gerne Fußball spielen wollen“, sagt Röder. Der sportliche Leiter: „So dunkel sind die Wolken vielleicht gar nicht.“
Einige Spieler müssen gehen
Dass einige Spieler gehen müssen, um die Kosten zu reduzieren, liegt auf der Hand. Auch sonst sei der Verein bei Wechselabsichten „nach allen Seiten offen“, so Röder. Bei Christian Mikolajczak sind in der vergangenen Woche schon reihenweise Anrufe eingegangen. Die Anrufer wollten über den Trainer Infos über seine Spieler einholen. „Es ist wichtig, dass die Jungs irgendwo unterkommen und wieder Spaß am Fußball haben“, sagt Mikolajczak.
Bei dem ein oder anderen könnte es am Ende sogar doch in Speldorf weitergehen. Ob die entstehenden Lücken intern oder extern geschlossen werden, wird die Winterpause zeigen. „Wir werden vor Weihnachten noch Einiges auf den Weg bringen, dann brauchen wir die Pause aber auch alle ganz dringend“, sagt Oliver Röder.
Versöhnlichere Töne zum Abschluss
Zuerst aber wollen alle Beteiligten am Sonntag, 15.30 Uhr, das Spiel in Düsseldorf-West mit der notwendigen Seriosität über die Bühne bringen. Mit einem Sieg könnte der VfB noch einen Platz gutmachen und vielleicht sogar nach Punkten mit dem rettenden Ufer gleichziehen. „Ein Großteil der Mannschaft funktioniert ja auch noch“, sagt Oliver Röder.
Auch Christian Mikolajczak schlägt zum Abschied schlägt zum Abschied eher sanftere Töne an. „Was wir hier aufgebaut haben, ist schon sensationell gewesen. Deswegen ist das Ganze natürlich schon traurig“, so der scheidende Coach. Mit der Hinrunde sei er „natürlich überhaupt nicht zufrieden.“
Der VfB – ohne den gesperrten Dennis Terwiel und den verletzten Kevin Müller – kann das Jahr nun rein sportlich immer noch anständig zu Ende bringen.
Autor: Marcel Dronia