Als im Sommer der Spielplan für die Oberliga Niederrhein herauskam, dachten wahrscheinlich sowohl die Verantwortlichen des VfB Speldorf als auch die des ETB Schwarz-Weiß Essen, dass sich die beiden Teams zum Ende der Hinrunde in einem schönen Nachbarschaftsduell in der oberen Tabellenhälfte treffen würden. Am Sonntag, 14.15 Uhr, ist es aber in Wirklichkeit das Duell von Platz 15 gegen Platz 13.
Speldorfs Trainer Christian Mikolajczak spricht vor dem Heimspiel aber dennoch von einem „großen Spiel“, das seine Mannschaft vor der Brust habe. „Der ETB rennt sicherlich seinen Erwartungen hinterher, hat aber trotzdem eine gewisse Qualität“, sagt der Coach über den Vorjahressechsten. Doch auch seine Mannschaft sieht er nach dem überraschenden Sieg beim Tabellenzweiten in Baumberg auf dem richtigen Weg. „Wenn man gesehen hat, was wir zuletzt in Baumberg gespielt haben, dann bin ich sehr zuversichtlich“, sagt Mikolajczak.
Noch drei Begegnungen in diesem Kalenderjahr Drei Spiele hat seine Elf noch in diesem Jahr, allesamt gegen direkte Konkurrenten. „Wir wollen so viele Punkte wie möglich auf unsere Seite ziehen und nicht auf einem Abstiegsplatz überwintern“, hat der Trainer als Ziel ausgegeben. Dann könne das Team das neue Jahr noch einmal mit einem neuen Selbstvertrauen angehen.
Die beiden Wochen seit dem letzten Meisterschaftsspiel haben die Mülheimer bewusst genutzt, um auch die Lockerheit in der Mannschaft zu bewahren. In der letzten Woche richteten sich die Trainingsinhalte voll nach den Wünschen der Spieler. Das Wochenende rund um den Totensonntag war frei. Seit Dienstag ist der VfB wieder im Training, übt vor allem Spielformen, Ballbesitz, Gegenpressing und natürlich Torabschlüsse. „Wir müssen einfach lernen, dass das Treffen nicht wehtut, sondern ein richtig geiles Gefühl ist“, sagt Mikolajczak.
Schwarz-Weiß gewann zuletzt gegen Velbert Die Essener kommen aber auch durchaus selbstbewusst in die Nachbarstadt, schließlich gewannen sie am vergangenen Samstag das Nachholspiel gegen die SSVg Velbert mit 3:2 und versetzte den VfB damit wieder auf einen Abstiegsplatz. Am Mittwoch legte der ETB noch einen 4:1-Testspielerfolg beim Landesligisten Duisburger SV 1900 nach.
Die Speldorfer brauchen dadurch nun unbedingt einen Sieg, um die Gefahrenzone sofort wieder zu verlassen. Wenngleich den Essenern ein Remis reicht, um über dem Strich zu bleiben, ist ein Punkt aber dennoch zu wenig, denn die Schwarz-Weißen wollen sich eigentlich am liebsten schleunigst ins Mittelfeld absetzen.
Der VfB kann am Sonntag fast auf seine feste Besetzung zurückgreifen. Nur Dennis Terwiel schlägt sich mit einem grippalen Infekt herum und hat nicht trainiert. Patrick Dutschke wäre die erste Alternative für die „Sechserposition“ neben Pierre Nowitzki, die aber auch Maxwell Bimpek spielen kann.
Autor: Marcel Dronia