Mit 1:0 gewann die TSG Sprockhövel ihr Heimspiel gegen die SpVg. Hamm. Das Tor des Tages erzielte Hasan Ülker.
Das Spiel war schon weit in der Nachspielzeit, und Sprockhövels Trainer Andrius Balaika hielt es nicht mehr auf der Bank. Der Litauer hüpfte durch seine Coachingzone, ruderte wild mit den Armen und forderte Schiedsrichter Tobias Severins lautstark auf, dem Treiben auf dem Kunstrasen der German-Flavours-Travel-Arena endlich ein Ende zu machen. Doch der Unparteiische ließ mehr als die angekündigten vier Minuten nachspielen, und Sprockhövels Trainer litt Höllenqualen. Hamm spielte den Ball dann noch einmal in den Sprockhöveler Strafraum, doch Bruno Staudt war zur Stelle. Der TSG-Torwart griff beherzt zu und begrub die Kugel unter sich.
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Auch das brachte noch einmal zwei, drei Sekunden - und dann ertönte endlich der schrille Pfiff von Tobias Severins. Auf der Sprockhöveler Bank brach ein Jubel aus, als sei gerade der Aufstieg unter Dach und Fach gebracht worden. Dabei hatte die TSG nur ein ganz normales Fußballspiel gewonnen - allerdings ein absolut spannendes und ein immer umkämpftes. Und zudem eines, in dem beide Mannschaften Chancen für zwei oder drei Siege vergaben.
Letztlich blieb es aber bei dem einen Tor, das Hasan Ülker in der 60. Minute erzielt hatte. Mit ein bisschen Glück allerdings, denn nach seinem Schuss wurde der Ball noch leicht abgefälscht. „Die Zuschauer haben heute ein sehr gutes Oberliga-Spiel gesehen. Es war spannend, und beide Mannschaften waren mit einem Punkt nicht zufrieden, beide haben auf Sieg gespielt, und natürlich sind wir jetzt glücklich, dass wir gewonnen haben“, sagte ein abgekämpfter Andrius Balaika nach dem Abpfiff. Dass in dieser Partie allerdings nur ein Tor erzielt wurde, war eigentlich ein Witz. Die Partie hätte auch 4:3 oder 5:4 enden können.
Hamm trifft nur die Latte
Die besten Möglichkeiten auf TSG- Seite gab es für Hasan Ülker und Tim Krafft. Ülker hatte seine erste gute Chance in der 8. Minute. Da hatte er Hamms Torwart schon überspielt. Der Winkel war dann allerdings ein bisschen spitz. Ülker hätte selbst schießen oder den Ball auf Max Claus spielen können - es wurde dann eine Mischung aus beidem, und der Ball strich knapp am langen Pfosten vorbei.
Auch Tim Krafft hatte bei seiner Möglichkeit Hamms Torwart schon überwunden - und zwar mit einem Lupfer. Doch dann kratzte Aldin Klajic den Ball noch von der Linie.
Auch auf der anderen Seite gab es turbulente Szenen, die aber oft von dem gut aufgelegten TSG-Torwart Bruno Staudt entschärft wurden. Doch auch Staudt hätte keine Chance gehabt, wenn Joel Grodowski in der 58. Minute etwas tiefer gezielt hätte. So traf er aber nur die Unterkannte der Latte, von der der Ball wieder zurück ins Feld sprang.
Ganz klar: Sprockhövels Sieg war nicht unverdient, doch zu einem knappen Sieg gehört nun einmal auch Glück.Und das hatte die TSG.
Autor: Heiner Wilms