Mehr Derbystimmung in der Oberliga geht nicht, wobei die Vorfreude auf Seiten der Gäste ob der aktuellen Form vielleicht noch ein bisschen größer ist. Doch davon will Schonnebecks Trainer Dirk Tönnies nichts wissen: „Auch wenn bei uns noch etliche Spieler fehlen, jammern gilt nicht! Wir müssen erst einmal sehen, dass wir nach den letzten Wochen wieder in die Spur kommen.“
Das wird schwer genug, müssen die Platzherren auch in dieser Saisonphase weiter improvisieren. Zwar kehrt Thomas Denker, der beim Auswärtsspiel in Baumberg aus privaten Gründen verhindert war, wieder in die Mannschaft zurück, dafür wird Co-Trainer Markus Heppke passen müssen, der Kapitän leidet wohl unter einer Gastritis und ernährt sich zur Zeit von Tee und Zwieback. Da war es schon ein heller Lichtstrahl unter der Woche, dass Torjäger Marc Enger am Donnerstag nach seinem Muskelfaserriss ohne Probleme ins Mannschaftstraining einsteigen konnte, der bullige Stürmer wird auf jeden Fall auf der Bank sitzen.
[b]Tönnies erwartet ein emotionales Spiel[/b]
Tönnies erwartet ein emotionales Spiel mit vielen Zweikämpfen gegen einen sehr robusten Gegner, der nach den jüngsten Siegen mit gehörigem Selbstbewusstsein am Schetters Busch aufkreuzen wird. Dem wird Schonnebeck mit einer Extraproduktion Motivation begegnen wollen, schließlich gingen beide Duelle in der Vorsaison verloren, im Endeffekt die Punkte, die der Spvg. zum Aufstieg gefehlt haben. „Klar, das waren zwei nicht so schöne Erlebnisse, wir wollen auf jeden Fall Revanche und an die guten Leistungen in Baumberg anknüpfen“, verspricht Tönnies.
Auch sein Gegenüber Manni Wölpper spricht mit hohem Respekt vom Stadtrivalen: „Schonnebeck ist der Vizemeister der beiden Vorjahre, sie sind dabei unglaublich konstant geblieben. Aber wir sind gut im Flow, es wird garantiert ein Spiel auf Augenhöhe. Da ist es nicht von Nachteil, wenn man die letzten beiden Derbys gewonnen hat.“
Der ETB hat zuletzt in der Offensive einige Glanzlichter setzen können, Aki Tomasello und Ömer Erdogan aus der „Feinkostabteilung“ sind gerade rechtzeitig in Top-Form gekommen. Allerdings wiegt für Wölpper der Ausfall von Danny Walkenbach (Syndesmose) schwer, der gerade mit seiner Wucht in diesem kampfbetonten Spiel fehlen wird. Und in der Abwehr bangt der ETB-Coach um den Einsatz von Robin Riebling, der am Mittwoch das Training mit Wadenproblemen abbrechen musste. Der Neuzugang aus Hiesfeld hatte sich zuletzt zum Abwehrchef gemausert, sollte er ausfallen, steht wohl Gino Tomasello als Ersatz bereit.
ETB will das Spiel vom eigenen Tor weg halten
Aber im hinteren Bereich sollen sich seine Spieler so wenig wie möglich herumtreiben, wenn es nach dem Willen des Trainers geht: „Wir wollen das Spiel möglichst weit weg vom Tor gestalten, wir sind ja generell auch eher offensiv ausgerichtet.“ Aber im gleichen Moment zitiert der Trainerfuchs eine alte Fußballweisheit: „Das Spiel kompliziert sich durch die Anwesenheit des Gegners.“ Erst recht, wenn er Schonnebeck heißt.
Autor: Ralf Wilhelm