Lange Gesichter bei der SSVg Velbert: Gegen die Sportfreunde Baumberg handelte sich der Fußball-Oberligist die erste Heimniederlage der Saison ein. Beim 1:3 (0:0) gegen die selbstbewussten und starken Gäste vom Niederrhein lieferten die Niederberger eine enttäuschende Leistung ab. Damit verpassten sie die gute Chance, sich in der Spitzengruppe zu etablieren.
Die Baumberger hingegen setzten ihren Vormarsch fort: In der Christopeit-Sport-Arena holten sie bereits den fünften Ligasieg in Serie und erkämpften sich den zweiten Platz, während die SSVg auf Rang sechs absackt.
Trainer Alexander Voigt war zerknirscht: Damit hatte er nach der guten Partie in der Vorwoche beim Spitzenreiter VfB Homberg sicher nicht gerechnet. Aber er benannte den Leistungs-Unterschied eindeutig: „Wir haben heute verdient verloren. Da gibt es keine Diskussionen. Uns ist es in keiner Phase gelungen, noch einmal eine Schippe drauf zu legen und den Fußball zu spielen, den wir wollen und auch können.“ Genau so war es. In der ersten Halbzeit hatten sich noch beide Mannschaften mit dem Fußball spielen zurück gehalten, in den langweiligen 45 Minuten neutralisierten sie sich hauptsächlich gegenseitig.
Voigt reagierte in der Pause und brachte für Verteidiger Pascal Kubina Stürmer Michael Smykacz. Das schien sich sogleich auszuzahlen, denn nur fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff verlängerte Robert Nnaji eine schöne Rechtsflanke von Manuel Schiebener per Kopf ins Tor. Doch ein Ruck ging nach diesem Führungstreffer nicht durch die Velberter, sondern durch die Baumberger Mannschaft. Sie erhöhte sogleich das Tempo, dem die SSVg oft nicht mehr so recht folgen konnte.
Nach einem Diagonalpass kam der eingewechselte Baumberger Angreifer Ali Daour auf der linken Seite in Schussposition, die er gekonnt zum 1:1 nutzte. Ein paar Minuten später wurde auf der anderen Außenbahn Dominik Oehlers eingesetzt: Er sah, dass SSVg-Keeper Philipp Sprenger ziemlich weit vor dem Tor stand und überraschte ihn mit einem Heber fast von der Seitenaußenlinie: 1:2.
Danach fiel bei den Velbertern der Vorhang. Nur zwei Minuten später passten sie bei einer Ecke nicht auf, Lukas Fedler bedankte sich mit dem Kopfball zum 1:3.
„Dass bei uns einige wichtige Spieler gefehlt haben, darf keine Entschuldigung sein“, betonte SSVg-Coach Voigt. Jeder, der auf dem Platz stehe, stelle Ansprüchen. Zugleich reagiert die SSVg allerdings auf die aktuelle Personalknappheit: Sie verpflichtete Offensivmann Alperen Sahin, der zuletzt in der U 23 von Borussia Mönchengladbach gespielt hat.
Autor: Ulrich Tröster