Die erste Woche der Saison war hart und englisch. Doch die beiden Velberter Fußball-Oberligisten SSVg und SC zeigten sich der Herausforderung gewachsen, beide blieben in den drei Spielen, die sie binnen acht Tagen absolvieren mussten, ungeschlagen. Der SC hat sogar alle drei Partien gewonnen und rangiert damit auf dem dritten Tabellenplatz — für einen Aufsteiger eine außergewöhnliche Leistung.
Damit stehen die Clubberer sogar einen Platz und zwei Punkte besser da als der Nachbar SSVg, der in den vergangenen Jahren stets in der höheren Liga angesiedelt war.
Dabei wissen die Clubberer allerdings, dass sie sich zunächst mal an einer Momentaufnahme erfreuen. Trainer Ralf vom Dorp betont, das Augenmerk gelte weiter ganz anderen Tabellenregionen: Sein Team spiele um den Klassenerhalt. Nachbar SSVg hingegen hat durchaus den Anspruch, sich weit oben zu etablieren. In dieser Hinsicht sehen sich die Blauen auf einem guten Weg. „Wir hatten in dieser englischen Woche ein schweres Auftakt-Programm. Das haben wir mit sieben hochverdienten Punkten gut bewältigt“, sagt Trainer Alexander Voigt.
Sein Team hat dabei zwei überzeugende Heimsiege sowie ein Auswärts-Remis beim VfB Hilden hingelegt. Das klare 4:0 am Sonntag über TuRU Düsseldorf sei dabei keine Selbstverständlichkeit gewesen, zumal wichtige Spieler ausgefallen waren. Kapitän Massimo Mondello war durch einen privaten Termin verhindert, Stürmer Michael Smykacz setzte noch die Verletzung aus dem Auftakt-Spiel gegen Schonnebeck außer Gefecht, auch Offensiv-Talent Kevin Wieczorek war verletzt. Dennoch zeigte die SSVg eine ansprechende Leistung, die sie mit vier schön heraus gespielten Toren abrundete.
Dass dabei noch nicht alles rund lief, war Trainer Alexander Voigt allerdings nicht entgangen. In der ersten Viertelstunde hatte sein Team Probleme, auch später gab es manche Phasen, da fand es nicht den rechten Zugriff. Aber daran arbeite man. Auch der Vorsitzende Oliver Kuhn ist zuversichtlich: „Auf diesen Start kann man aufbauen. Ich bin sicher, dass wir uns Spiel für Spiel noch steigern.“
Die Steigerung, die das Team beim Spiel gegen TuRU unter Beweis gestellt hat, ist schon beachtlich. Dank der vier Treffer stellt die SSVg mit inzwischen schon zehn erzielten Toren derzeit den besten Angriff der Liga, Aliosman Aydin (vier Tore) und Leroy Jacques Mickels (drei Tore) stehen in der Torschützenliste weit vorne – ebenso wie Robin Hilger vom SC, der auch schon dreimal getroffen hat.
SSVg stellt den stärksten Sturm
Auf ihre Torjäger können sich die Velberter verlassen — bislang ganz im Gegensatz zum Nachbarn ETB Schwarz-Weiß. Dessen Mittelstürmer Marvin Ellmann war in der vergangenen Saison mit großem Vorsprung Torschützenkönig geworden, in der neuen Spielzeit hat er in den ersten drei Spielen noch gar nicht getroffen. Damit steht er auch stellvertretend für den Fehlstart des Essener Traditionsvereins, der sich mit null von neun möglichen Punkten am Tabellenende wieder findet.
Zwei andere Aufstiegskandidaten haben sich bislang noch keine Blöße gegeben: Der VfB Homberg und der 1. FC Bocholt – letzterer empfängt am kommenden Sonntag die SSVg zum Top-Spiel.
Autor: Ulrich Tröster