Denn die Essener wollen aufsteigen, auch wenn man das nicht planen kann. Aber die Mannschaft wurde so verstärkt, dass es realistisch ist, dass die Elf von Trainer Manfred Wölpper den Regionalliga-Aufstieg in Angriff nehmen kann. RevierSport sprach mit dem Essener Vorstandsmitglied Axel Lechtken über die Pläne der Essener.
Axel Lechtken, kurzer Rückblick. Wie bewerten Sie die letzte Spielzeit? Platz sechs war äußerst zufriedenstellend für uns. Wir waren zeitweise Erster. Und das, obwohl wir in den beiden Jahren zuvor gegen den Abstieg gespielt haben.
Sie haben das Konzept „regio2go“ auferlegt. Wie sehen die Pläne des ETB in der kommenden Saison aus? Die Aktion wird in die neue Saison übernommen. Wir wollen den Aufstieg angehen. Wir haben eine Mannschaft gefunden, die der Trainer so haben wollte. Wir haben zwar mit Johannes Focher den besten Torwart der Liga verloren, aber wir haben auch guten Ersatz gefunden. Die Liste des Trainers konnte abgearbeitet werden, er ist sehr zufrieden. Die Oberliga scheint sehr ausgeglichen, es gibt keinen Topfavoriten.
Wie groß sehen Sie die Chancen, dass der Aufstieg auch wirklich gelingen kann? Die Hoffnung ist groß, auch wenn man den Aufstieg nicht planen kann. Ich denke, dass es wie in der letzten Spielzeit verlaufen wird und wir Spannung bis zum Schluss erleben. Fünf oder sechs Teams werden bis zum Ende oben dabei sein. Velbert, Schonnebeck, Bocholt, hoffentlich wir, dazu ein Überraschungsteam.
Wie sieht es mit der Infrastruktur am Uhlenkrug aus - wäre die Regionalliga dort für den Verein zu stemmen? Wir haben die letzte Saison bereits genutzt, um unsere Strukturen zu verbessern. Wenn wir aufsteigen, würden wir nicht ganz vorne anfangen.
Die letzten Aufsteiger in die Regionalliga konnten sich mit Ausnahme des Bonner SC nicht in der vierten Liga halten. Warum sollte dem ETB das gelingen? Richtig, viele wurden direkt durchgereicht. Die Teams waren früh chancenlos und haben nur wenige Punkte geholt. Deshalb sage ich im Vorfeld: Wenn wir den Aufsteig schaffen sollten, dann haben wir das Ziel, eine bessere Rolle zu spielen und länger in der Regionalliga zu bleiben. Das Team würden wir dann entsprechend verstärken.
In den letzten Jahren war der ETB von einem Geldgeber abhängig. Wie ist der Stand aktuell? Wir haben während der „regio2go“-Aktion in viele Richtungen gearbeitet. Der Kreis der Sponsoren sollte signifikant erhöht werden, das ist uns auch gelungen. Wir sind breiter aufgestellt als früher. Wir haben hier gute Arbeit geleistet und sind nicht mehr abhängig von einer Person. Das war die Zielsetzung, wir sind den Sponsoren hier sehr dankbar. Zudem es einige gibt, die schon gesagt haben, dass sie das Engagement erweitern, wenn wir aufsteigen.
Wie sehen Sie die Zukunft des ETB? Ich denke, dass der Klub nur in der Regionalliga eine Zukunft hat. Mit dem Zuschaueraufkommen wird es in der Oberliga schwer, wir können hier keine Mehreinnahmen generieren. Und auch die Sponsoren werden aktiver, wenn wir in der vierten Liga spielen, um dort eine höhere Aufmerksamkeit zu bekommen.
In der Vorbereitung gab es zwei Highlights. Das Spiel gegen RWE (1:4) und den Knaller gegen Schalke 04, der nur mit 0:1 verloren ging. Wie haben Sie das Spiel erlebt? Das Spiel gegen RWE hat ja fast schon Tradition. Die Partie gegen Schalke war herausragend, auch wenn die Organisation eine Mammutaufgabe war. Wir haben ein Jahr für diesen Test gearbeitet, am Ende gab es Lob von allen Seiten für die Organisation. Wir waren äußerst zufrieden. Wir haben die Stadt Essen würdig vertreten.
Und es gab noch ein Versprechen vom Schalke-Manager Christian Heidel, oder? Richtig. Herr Heidel hat mir per Handschlag bestätigt, dass das Spiel immer dann stattfindet, wenn Schalke Vize-Meister wird.
Nach dem 1:4 gegen RW Essen gab es einen öffentlichen Rüffel von Wölpper für die Mannschaft. Wie haben Sie das erlebt? Manfred ist ein Trainer, der immer das Letzte aus der Mannschaft herausholen will. Das kommt bei der Mannschaft gut an. Ich denke, das war ein klarer Weckruf zu einem frühen Zeitpunkt, denn immerhin haben wir viel vor in dieser Saison.
Autor: Christian Brausch