Den sonnigen Frühlingsabend am Mittwoch nutzte auch Marcus John, um sich das Fußball-Oberligaspiel zwischen dem ETB Schwarz-Weiß Essen und dem VfB Speldorf anzusehen. Der Trainer des SV Straelen dürfte einen VfB gesehen haben, der besser war als das 0:3 aussagt. Am Sonntag muss er mit seinem Tabellenführer selbst in Speldorf antreten. Anstoß ist um 15 Uhr.
Seit Ende März ist der 43-Jährige an der Seitenlinie des Aufsteigers aktiv und schickt sich an, den direkten Durchmarsch von der Landes- in die Regionalliga zu schaffen. Neben den nicht für die Regionalliga lizenzierten Sportfreunden Baumberg ist nur noch die Spvg Schonnebeck ein ernstzunehmender Konkurrent.
Wenn es nach mir geht, würde ich am liebsten jeden Tag jemanden ärgern.
Christian Mikolajczak (VfB Speldorf)
Doch Marcus John könnte noch aus einem anderen Grund Außergewöhnliches schaffen. Er könnte den VfB Speldorf schlagen. Nun ist das schon dem ein oder anderen gelungen, den letzten Trainern des SV Straelen aber nicht. Die Bilanz der letzten 21 Begegnungen kommt ohne einen Sieg des SVS aus. In der vergangenen Saison gewann der VfB in Straelen, zu Hause gab es ein Unentschieden. Auch im Hinspiel triumphierten die Speldorfer mit 3:1.
Mittlerweile haben sich die Vorzeichen aber geändert. Während Straelen an der Spitze der Liga thront, suchen die Mülheimer ein Stück weit nach ihrer Konstanz. In den letzten fünf Begegnungen gab es nur einen Sieg – das 6:0 in Cronenberg. Dieser Umstand macht den VfB zum Außenseiter. „Den Favoriten ärgern“, heißt das im Fußballerjargon, was die Speldorfer am Sonntag vor haben.
„Wenn es nach mir geht, würde ich am liebsten jeden Tag jemanden ärgern“, sagt ein gut gelaunter Christian Mikolajczak. Der VfB-Trainer weiß freilich um die Aufstiegsambitionen der Gäste. „Sie können ja auch gerne aufsteigen aber jetzt haben wir da noch ein Wörtchen mitzureden“, betont Mikolajczak.
Etwas zu verlieren hat der VfB jedenfalls nicht. „Wir können befreit aufspielen und ich hoffe, dass die Jungs noch gallig genug sind“, so der Coach. Um für eine Überraschung zu sorgen, sollte aber vor allem die Chancenauswertung stimmen. Die verhinderte am Mittwoch ein besseres Ergebnis. „Wir müssen unsere Fehler abstellen und vorne die Dinger reinmachen“, lautet die Marschroute. Klingt so einfach.
Kehren die Verteidiger zurück?
Personell dürfte es am Sonntag wieder besser aussehen. Maximilian Heckhoff (Adduktorenprobleme) und Philipp Bartmann (krank) könnten ins Aufgebot zurückkehren. Eine echte Wasserstandsmeldung kann Trainer Mikolajczak bei seinen beiden Innenverteidigern aber noch nicht abgeben. Fraglich ist auch der Einsatz von Janis Timm, der wegen Knieschmerzen beim Spiel in Essen vorzeitig ausgewechselt werden musste. „Da müssen wir abwarten, wie sich das entwickelt“, berichtet Mikolajczak.
Fest steht, dass Ryota Nakaoka diesmal von Beginn an zur Verfügung steht. Auf seiner Rechtsverteidigerposition hat Alassane Ouédraogo am Uhlenkrug aber stark gespielt.