Doch nun gibt es die Kehrtwende. Auf einer Vorstandssitzung am Dienstagabend hat der Oberliga-Zweite beschlossen, auf einen Lizenzantrag für die Regionalliga zu verzichten. „Je mehr wir uns als Verein damit beschäftigt haben, desto klarer wurde es, dass es keinen Sinn macht“, erklärte ein enttäuschter Redouan Yotla, seines Zeichens Fußballobmann beim Niederrheinpokalsieger von 2013. „Für einen Verein wie unseren ist das einfach nicht möglich, nicht einmal im Ansatz.“
So sind die Voraussetzungen an der Sportanlage an der Monheimer Sandstraße nicht gegeben. Eine Fan-Trennung ist nicht möglich, die Kabinen sind zudem ebenfalls sanierungsbedürftig. Die Trainer der Sportfreunde müssen sich derzeit gemeinsam mit dem Schiedsrichtergespann umziehen. Hinzu kommt der personelle Aufwand. Vor gut einer Woche erklärte Yotla gegenüber RevierSport bereits die Hürden. Auch er hat eingesehen, dass sie zum jetzigen Zeitpunkt unüberwindbar sind: „Man will immer unbedingt nach Höherem streben, aber wir müssen einsehen, dass es nicht funktioniert.“
Der Sohn des Trainers Salah El Halimi formulierte es seinem Papa gegenüber noch treffender: „Das ist so, als wenn man trotz guter Noten sitzen bleibt.“ El Halimi ergänzt: „Es ist einfach schade, wenn der sportliche Erfolg da ist, dass eine solche Entscheidung getroffen werden muss. Vom Herzen her ist es traurig, vom Kopf her aber logisch. Der Vorstand hat alles dafür getan, aber nun die Entscheidung getroffen, dass es zu diesem Zeitpunkt einfach nicht geht.“
Derzeit stehen die Sportfreunde Baumberg auf dem zweiten Tabellenrang der Oberliga Niederrhein, zwei Punkte hinter dem SV Straelen, aber mit einem Spiel in der Hinterhand. Davon hätte bei den Sportfreunden vor der Saison niemand geträumt. Doch auch wenn die Meisterschaft in der Oberliga - und damit der größte Erfolg der Vereinsgeschichte - greifbar nahe ist, setzt El Halimi sein Hauptaugenmerk auf etwas anderes: „Man darf nicht vergessen, dass wir eine richtig gute Saison spielen, auch wenn wir noch auf Platz fünf oder sechs abrutschen sollten. Wir werden auch weiterhin Gas geben und dann schauen, wo wir landen.“