In der vergangenen Woche gab es ein typisches Dezember-Wochenende. Aufgrund des Schneetreibens wurden sämtliche Fußballspiele abgesagt. Auch in der Oberliga Niederrhein wurde der gesamte Spieltag witterungsbedingt verlegt. Janßen, der den VfB Homberg betreut, zeigte dafür wenig Verständnis: "Ich verstehe es nicht, warum wir in Deutschland nicht nach dem Kalenderjahr spielen, so wie es in einigen anderen Ländern auch der Fall ist. Wenn die Saison von März bis Anfang Dezember dauern würde, gäbe es die Spielabsagen in dieser Häufigkeit nicht mehr."
Doch da frage ich mich dann, wie im Winter plötzlich eine Weltmeisterschaft in Katar stattfinden kann?
Stefan Janßen
Die Problematik ist auch dem Verband schon seit längerer Zeit bekannt. Doch warum tut sich dann nichts an der misslichen Lage? Janßen: "Der Verband sagt, dass es organisatorisch nicht möglich wäre nach dem Kalenderjahr zu spielen. Doch da frage ich mich dann, wie im Winter plötzlich eine Weltmeisterschaft in Katar stattfinden kann?"
Der Homberger Trainer plädiert schon lange für eine Änderung des Spielmodus und hat dafür mehrere Beweggründe, wie er schon in zahlreichen Interviews betonte: "Die Spieler müssten nur noch eine Saisonvorbereitung machen und nicht, wie es jetzt der Fall ist, im Sommer sechs und im Winter drei Wochen. Die Vorbereitung mag kein Spieler." Zudem erhofft sich Janßen dadurch auch mehr Zuschauer: "Je besser das Wetter ist, desto mehr Leute kommen."
Doch auch sonst wünscht sich Janßen, dass mehr versucht wird, um den Spielbetrieb zu optimieren: "Wir brauchen viel mehr Innovationen. Wenn der FC Bayern am Mittwoch im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund spielt und das Spiel in die Verlängerung geht, können beide Mannschaften einen vierten Spielerwechsel vornehmen. Warum gibt es die Möglichkeit nicht in den Kreispokalspielen oder im Niederrheinpokal?"
Als Beispiel führt Janßen das Niederrheinpokalspiel der Homberger beim SV Scherpenberg an, das der VfB im Elfmeterschießen verlor: "Die Partie war von beiden Mannschaften eine Weltklasseleistung. Ein vierter Spielerwechsel wäre allerdings sinnvoll gewesen, auch um Verletzungen zu vermeiden." Der Homberger Trainer versteht nicht warum "professionelle" und "durchtrainierte" Mannschaften einen vierten Wechsel vornehmen dürfen, Amateurvereine aber nicht.