So schnell kann’s gehen: Es ist keine zwei Wochen her, da stand die SSVg Velbert auf dem sechsten Tabellenplatz der Fußball-Oberliga und musste zusehen, wie sie das peinliche Pokalaus beim Landesliga-Neuling SV Scherpenberg wegsteckt. Nun findet sich die SSVg auf dem zweiten Platz wieder und hat nur noch einen Punkt Rückstand auf Tabellenführer SV Straelen.
Am Sonntag um 15 Uhr haben die Velberter nun die Chance, ihre Spitzenposition zu festigen. In der Christopeit Sport-Arena erwarten sie TuRU Düsseldorf — eine Partie mit Topspiel-Charakter. Denn die Rheinischen stehen punktgleich mit der SSVg auf dem vierten Platz.
Acht Tore in zwei Auswärtsspielen
Besuch aus der Landeshauptstadt gab es bereits vor zwei Wochen, da kreuzte der SC Düsseldorf-West an der Sonnenblume auf und hätte den Velbertern fast die erste Heimniederlage der Saison zugefügt. Aber nur fast: Drei Minuten vor Schluss schaffte Maximilian Wagner mit seinem tollen Direktschuss noch den Ausgleich — ein äußerst wertvoller Treffer, der womöglich den derzeitigen Aufschwung mit befördert hat. Denn er verhinderte die zweite Pflichtspielniederlage in Folge und fiel zudem zu einem Zeitpunkt, in dem er eine Mannschaft besonders beflügeln kann.
Die Velberter jedenfalls legten in der folgenden Woche zwei glatte Siege nach: 4:0 bei den Sportfreunden Baumberg und 4:1 beim VfR Krefeld Fischeln — sechs Punkte und acht Tore in zwei Auswärtsspielen. Ganz stark. SSVg-Trainer Imre Renji ordnet allerdings auch das knappe Spiel zuvor gegen Düsseldorf-West in einen größeren Zusammenhang ein: „Auch da waren wir ja nicht schlecht und hätten gewinnen können. Lässt man das verlorene Pokalspiel weg, hat die Mannschaft bislang eine beachtliche Entwicklung genommen. In der Meisterschaft läuft es im Moment sehr gut.“
Späte Neuverpflichtungen schlagen ein
Dabei hatten sie sich im Velberter Lager zu Saisonbeginn durchaus noch einige Sorgen gemacht: Die Auftaktpartie in Straelen ging verloren, hinzu kamen erhebliche Verletzungsprobleme. Inzwischen sieht es aber auch personell wieder besser aus, die kurzfristig verpflichteten Michael Symkacz und Giannis Giorgou schlugen gut ein. Smykacz wurde mit seinen vier Treffern in den vergangenen beiden Spielen gleich seinem Ruf als Torjäger gerecht, auch Mittelfeldspieler Giorgou hat schon ein Tor erzielt.
„Beide sind von der Mannschaft gut aufgenommen worden und beide tun uns gut“, sagt Renji. Er betont, dass es ohne die beiden Neuen eng geworden wäre, schließlich fehlen in Person von Moses Lamidi, Erhan Zent, Max Kuznik und Noah Abdel Hamid weiterhin gestandene Leute. Von daher sieht Renji sein Team für das TuRU-Spiel gut aufgestellt. Er ist dabei zuversichtlich, dass die Partie gegen TuRU auch fußballerisch den Charakter eines Spitzenspiels annehmen kann. „Es treffen zwei vergleichbare Mannschaften aufeinander: Junge Teams, die dynamisch nach vorne spielen wollen. Es könnte ein flottes Spiel mit vielen Torraumszenen werden“, glaubt der SSVg-Trainer.
Auch die Landeshauptstädter haben die englische Woche mit sieben Punkten abgeschlossen. Zuletzt zeigten sie beim 2:1-Erfolg über den VfB Hilden in der ersten Halbzeit eine tolle Leistung, einer ihrer Torschützen war ein alter Bekannter: Saban Ferati, der früher für die SSVg in der Regionalliga stürmte.