Nach dem Rücktritt des Vorstands der Fußballabteilung kämpft der Vorsitzende des Gesamtvereins derzeit an allen Fronten ums Überleben der Oberliga-Mannschaft.
Weil die Finanzierung der Mannschaft derzeit nicht gesichert scheint, steht der Verein kurz vor dem Rückzug der Mannschaft aus der Oberliga. Weh versucht alles, um den drohenden Gau abzuwenden, spricht mit potenziellen Sponsoren im und auch außerhalb des Vereins. „Aber die stehen natürlich nicht Schlange. Wenn es uns nicht kurzfristig gelingt, die Finanzierung der Mannschaft zumindest bis zur Winterpause zu sichern, werden wir die Mannschaft spätestens Anfang Oktober aus dem Spielbetrieb abmelden“, erklärte Weh gegenüber RevierSport. Zuvor bat er beim Team unter der Woche persönlich um Verständnis für die Situation und etwas Zeitaufschub. „Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass die Spieler über diese Entwicklung stinksauer sind“, sagte Weh. „Das ist ja auch alles sehr mysteriös vom alten Fußballvorstand eingefädelt worden.“ Es sei in der Tat ein Unding, die Bombe drei Tage nach Ablauf der Transferphase platzen zu lassen und zurückzutreten. „Das hätte man auch eher machen können, wenn die Differenzen angeblich so groß waren. Wir haben ja noch einige Hochkaräter im Team, die sicher auch in der Kürze der Zeit noch einen anderen Verein gefunden hätten. Diese Möglichkeit haben sie jetzt nicht mehr.“
Derzeit werde er jedoch dennoch noch keine Spieler-Freigaben für die Rückrunde erteilen. Erst wolle er sich noch tiefer in alle Vertragsverhältnisse und Unterlagen einlesen. Dafür brauche er noch zwei bis drei Wochen. In dieser Zeit soll auch weiter Fußball gespielt werden. „Ich habe den Spielern am Dienstagabend persönlich gesagt, dass es ein zartes Pflänzchen Hoffnung gibt, dass es doch noch weitergehen kann. Aber dieses Pflänzchen müssen wir jetzt in den nächsten Tagen gießen, damit es nicht wieder eingeht.“ Die Mannschaft habe zumindest Verständnis gezeigt und versprochen, weiterhin alles für den Verein zu geben. Wehs Fazit nach dem Treffen: „Noch lebt das Team.“
Aber die Zeit wird knapp. Auf Deutsch: Entweder gelingt es Weh und seinen Mitstreitern, die fehlende Kohle und auch Nachfolger für den Abteilungsvorstand Fußball aufzutreiben, oder er zieht kurzfristig einen Schlussstrich unter das Kapitel Oberliga-Fußball beim TSV Marl-Hüls. „Unsere oberste Priorität ist es, diese Saison bis zum Winter oder sogar ganz zu Ende zu bringen. Aber ich habe auch eine Verantwortung gegenüber dem Gesamtverein und werde keine verrückten Dinge machen“, bestätigt er. Und fügt an: „Wenn ich feststelle, dass der Verein in eine finanzielle Schieflage geraten würde, würden wir die Mannschaft sofort zurückziehen.“