Die Mannschaft von Trainer Antonio Molina spielte eine sehr durchwachsene erste Phase in dieser Saison und überwinterte auf Rang 13. Waschechte Leistungsschwankungen reichten von einem 2:1-Sensations-Sieg gegen den aktuellen Tabellendritten Velbert bis hin zu einer bitteren 1:4-Niederlage gegen den Cronenberger SC, einem direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Nicht, dass es Molinas Mannschaft an Qualität oder Willen mangeln würde – es fehlt lediglich an der Konstanz. Und mit dem derzeitigen Verletzungspech hat man es in Kapellen denkbar schwer, diese an den Tag zu legen.
Der SC Kapellen-Erft ist von allen Oberliga-Mannschaften mit am meisten gepeinigt. Die Verletztenliste ist in negativem Sinne atemberaubend lang: Lennart Ingmann (Schlüsselbein angebrochen), Dani Dominguez (Fußbruch), Robert Wilschrey (Muskelfaseriss), Youngster Selcuk Yavuz (Bänderriss) und Kani Taher (Schultereckgelenksprengung) sind nur einige der Spieler, die im Grevenbroicher Lazarett liegen. Auch die Neuzugänge sind vor dem Verletzungspech nicht gefeit. Ende Januar holte man Mittelfeldmann Simon Kohlen zurück nach Kapellen – bei dem prompt ein alter Ermüdungsbruch wieder auftrat. Somit mussten die Grevenbroicher personell dringend noch nachlegen und man verpflichtete unter anderem den Japaner Shota Arai und Dimitrios Balis aus Griechenland, um das Mittelfeld zu verstärken.
Der 44-jährige Coach und die ärztliche Abteilung müssen nun versuchen, die Mannschaft möglichst schnell wieder fit zu kriegen. „In der Winterpause konnten wir durchgehend nur mit bis zu 13 Mann trainieren, das ist natürlich eine schlechte Voraussetzung. Da kommt man einfach nicht richtig in Schwung“, beklagt sich der Trainer über die Situation. Die Vorbereitung habe vor allem dazu gedient, die Reha der verletzten Spieler voranzutreiben, gleichzeitig sei aber auch an der Defensivarbeit geschraubt worden.
Wir müssen uns das Glück erarbeiten!
Antonio Molina
Am Wochenende trifft Kapellen-Erft mit dem KFC Uerdingen auf die herausragende Mannschaft der bisherigen Saison. Die Ambitionen könnten unterschiedlicher nicht sein: Während man in Uerdingen mehr oder weniger insgeheim nur noch an den Aufstieg denkt, hat Molina mit seinem Team ein schlichteres Ziel: „Wir wollen nicht absteigen, auch wenn man darum kämpfen muss. Die anderen Mannschaften, allen voran der FC Kray, haben sich enorm verstärkt.“ Gegen Uerdingen komme es nun besonders darauf an, defensiv gut zu arbeiten und auch brenzlige Situationen zu lösen. Der Spanier weiß: „Wir müssen uns das Glück erarbeiten! Außerdem gilt es, die eigenen Chancen eiskalt zu nutzen.“