Nur das Wetter bereitet dem Oberligisten TSV Marl-Hüls derzeit Probleme. Durch den anhaltenden Schneefall und die kalten Temperaturen sind die Plätze vereist. Bisher konnte noch kein Testspiel stattfinden. Doch auch wenn die Spielpraxis bis jetzt fehlt, ist Trainer Michael Schrank guter Dinge: „Die Jungs sind gut gelaunt in die Wintervorbereitung gekommen. Sie waren fleißig und haben gut gearbeitet. Ich hoffe, dass nächste Woche das Wetter wieder besser wird und wir ordentlich trainieren können.“
Für Schrank und den Westfalen-Oberligisten kam die Hallenstadtmeisterschaft also genau zur rechten Zeit. Als ranghöchste Marler Mannschaft ins Rennen gegangen, setzten sich die Blau-Weißen sowohl in der Vorrunde als auch in der Zwischenrunde souverän durch, gewannen jedes Spiel und besiegten im Finale den Westfalenligisten TuS 05 Sinsen. Damit war die Titelverteidigung geglückt.
Ein gutes Omen für die Saison? Bisher läuft die Spielzeit in der höchsten Amateur-Liga besser als erwartet. Mit dem dritten Tabellenplatz wurde sogar das vor der Saison ausgegebene Ziel übertroffen. Eine anständige Platzierung wollte der TSV erreichen. Inzwischen ist Schrank so weit, dieses Ziel nach oben zu korrigieren. „Niemand von uns hat erwartet, dass wir so eine Vorrunde spielen. Wir haben mit vielen jungen Spielern angefangen, die inzwischen zu Stammkräften geworden sind“, sagt Schrank und zieht damit eine positive Bilanz.
Das würde er auch gern nach dem 34. Spieltag tun. Doch der Fußball-Lehrer ist auf Gegenwehr eingestellt: „Wir rechnen damit, dass sich die Mannschaften in der Rückrunde besser auf uns einstellen können. In der Hinrunde haben wir mit 43 Toren die beste Offensive gehabt. Darauf können sich die Gegner jetzt besser vorbereiten. Das Ziel ist es unter den ersten Sechs zu bleiben. Wenn am Ende mehr für uns möglich ist, nehmen wir das aber auch gerne mit.“
Doch es gibt Aspekte, an denen Schrank arbeiten möchte. In der Hinrunde hat der TSV 31 Gegentore kassiert. Ein Umstand, der ihm bereits in der vergangenen Saison Sorgen bereitet hatte. Um das in der Rückrunde zu verbessern, wird es in der Vorbereitung auch um die Defensive gehen. „Wir werden daran arbeiten, hinten stabiler zu stehen. Wenn wir mit 1:0 in Führung gehen, werden wir versuchen, ein Spiel auch einfach mal runterzuspielen.“
Tim Forsmann wird bei dieser Mission nicht mehr dabei sein. Er wird den Verein verlassen. Eine bedenkliche Entwicklung, wie Trainer Schrank findet: „Er hat uns vorher sein Wort gegeben, aber das scheint keinen Wert mehr zu haben. Wir sollten in den Vereinen wieder wichtige Werte vermitteln.“ Insbesondere für die Weiterentwicklung junger Spieler sei das Verhalten des Rechtsverteidigers, der vor der Saison vom Liga-Rivalen Spvgg. Erkenschwick zum Loekamp kam, kein Maßstab.
Einen neuen Verein wird der 23-Jährige wohl schon bald präsentieren. Forsmann soll beim Westfalenliga-Spitzenreiter TuS Haltern im Gespräch sein.