Bei der Pressekonferenz nach dem Spiel, gut zwei Stunden später, will sich Hassels Trainer Thomas Falkowski dann auch noch zu seiner Zukunft äußern. Alles sei möglich, sagte der 33-Jährige im Gespräch mit der WAZ am Anfang der Woche – vom sofortigen Rücktritt bis zur Verlängerung des Vertrags. Auch Fußball-Abteilungsleiter Bruno Piotrowski hat angekündigt, sich zu äußern.
Hinter Thomas Falkowski liegt keine normale Woche, ganz schön hektisch war es. Gespräche mit den Verantwortlichen des Vereins, sagt Falkowski, seien jetzt endlich geführt worden. Am heutigen Samstag sollen noch weitere Gespräche folgen. Ob sich Falkowski bereits entschieden hat, in Hassel zu bleiben oder den Verein zu verlassen, will er vor dem Spiel am Sonntag noch nicht verraten. Er fordert von seiner Mannschaft, sich einzig und allein auf den TSV Marl-Hüls zu konzentrieren. Dass die Arbeit beim SC Hassel für ihn allerdings eine Herzensangelegenheit ist, wissen nicht nur die Vorstandsmitglieder des Sportclubs. Der ehemalige Abwehrspieler schnürte schon in der Jugendabteilung für Hassel die Schuhe, in der 1. Mannschaft war er später Kapitän, bevor er vor zweieinhalb Jahren Trainer wurde. Falkowski war es in dieser Woche jedenfalls noch wichtiger, sich aufs Sportliche zu konzentrieren. Er will auch an diesem Sonntag wieder eine perfekt vorbereitete Mannschaft ins Spiel schicken. Für Nebengeräusche ist da kein Platz. „Das war in dieser Woche allerdings nicht immer ganz einfach“, sagt er.
Mit einem Erfolg im letzten Spiel des Jahres will er ein „Spitzenjahr“ für den SC Hassel krönen. Angefangen von dem Gewinn der Hallenstadtmeisterschaft im Januar, über den Aufstieg in die Oberliga im Sommer bis hin zu einigen sehr guten Spielen in der neuen Liga gab es 2016 am Stadion Lüttinghof einiges zu feiern. Mit dem Gegner TSV Marl-Hüls habe seine Mannschaft ohnehin noch eine Rechnung offen. Das Hinspiel am 1. Spieltag im August war nämlich ein kurioses. Hassel führte nach 50 Minuten nach Toren von Alexander Schlüter und Kevin Rudolph schon mit 2:0 und war die klar bessere Mannschaft. Zwischen der 61. und 69. Minute drehte der TSV Marl-Hüls die Partie aber. Innerhalb von neun Minuten erzielten die Blau-Weißen drei Tore und stellten den Spielverlauf total auf den Kopf. „Dieses Spiel ist aus den Köpfen meiner Spieler noch nicht raus“, sagt Falkowski. Die Hülser Offensive ist gefährlich
Im Vergleich zur vergangenen Woche, zum Spiel gegen Rheine, das 0:1 endete, wird Falkowski seine Mannschaft umbauen. Alexander Schlüter wird nicht dabei sein. Gut möglich, dass Sven Thormann neben Nedim Djuliman in die Innenverteidigung rückt. Falkowski denkt darüber nach, sein Team auch auf anderen Positionen umzubauen. „Wir brauchen auf jeden Fall eine stabile Defensive“, sagt er.
Der ehemalige Schalker und Junioren-Nationalspieler Sebastian Westerhoff bildet gemeinsam mit Michael Smykacz das Offensivduo bei den Marlern – gemeinsam haben sie in 17 Spielen schon 25 Tore erzielt. „Das sind mehr Tore, als wir als Mannschaft erzielt haben“, sagt Falkowski. In der Tat: Der SC hat erst 19 Mal getroffen. Die Mannschaftsbilanz des TSV: 41 Tore.