Fragt man nach der derzeitigen Verfassung seiner Mannschaft, lobt TSV-Trainer Michael Schrank diese in höchsten Tönen: "Mein junges Team hat sich richtig gut weiterentwickelt und steht seit vier Wochen zurecht da oben." Der Vorjahres-Neunte spielt in seiner zweiten Oberliga-Saison deutlich konstanter und grüßt nach dem überzeugenden 7:1-Heimsieg gegen den SC Paderborn 07 II wieder von der Tabellenspitze.
Vor allem die Leistung nach dem Seitenwechsel überzeugte Schrank: "Wir sind richtig gut ins Spiel gekommen und gehen auch verdient in Führung. Leider haben wir dann die Zügel etwas schleifen lassen und folgerichtig fällt der Ausgleich. In der Pause habe ich meine Jungs deshalb noch einmal in die Pflicht genommen und die Reaktion war phänomenal." Innerhalb von 30 Minuten spielte sich der TSV Marl-Hüls förmlich in einen Rausch und erzielte fünf weitere Tore gegen chancenlose Paderborner.
Geht es nach Schrank, darf der Höhenflug seiner Spieler gerne noch ein wenig andauern: "Wir wollen da oben bleiben. Aber wir müssen auch konstant gute Arbeit leisten. Man darf sich in dieser engen Verfolgergruppe maximal einen Ausrutscher erlauben!" Eine Korrektur des Saisonziels (Einstelliger Tabellenplatz, Anm. d. Red.) will der Trainer nur bedingt vornehmen: "Wir genießen die derzeitige Situation und beschäftigen uns erst im März wieder mit dieser Frage. Fakt ist aber: Wir werden alles dafür tun, damit es so bleibt!" Zu den ärgsten Rivalen und Aufstiegsfavoriten zählt der TSV-Coach neben der Hammer SpVg vor allem TuS Erndtebrück und den bisher noch nicht so recht in die Spur gekommenen SC Roland Beckum.
"Ich bin seit 20 Jahren als Trainer dabei. Da hat man ein gewisses Gespür für seine Spieler entwickelt."
Michael Schrank
Der aktuelle Fokus bei Marl-Hüls gilt zunächst dem Tagesgeschäft und damit der nächsten Partie beim SuS Stadtlohn. Den Fehler, die zuletzt dreimal in Folge sieg- und punktlosen Münsterländer zu unterschätzen, will Schrank definitiv nicht machen: "Ich bin seit 20 Jahren als Trainer dabei. Da hat man ein gewisses Gespür für seine Spieler entwickelt. Wir müssen diese Begegnung zu 100 Prozent annehmen und an unsere Schmerzgrenze gehen um dort zu bestehen." Ein Blick auf die enge Tabelle der Oberliga Westfalen genügt: Bereits ein Unentschieden könnte wieder den Sturz aus den Aufstiegsrängen bedeuten...