Damit hätte zu Saisonbeginn wohl niemand gerechnet. Als Vorjahresfünfter ging das Team von Ex-Profi und Westfalia-Trainer Björn Mehnert sicherlich als einer der Topfavoriten in die diesjährige Spielzeit. Was folgte, war ein Katastrophenstart mit vier Pleiten aus den ersten vier Spielen. Vor knapp einem Monat gelang dann der überfällige erste Saisonsieg gegen Mitfavorit Marl-Hüls. Rhynern konnte das Ruder umreißen. Seitdem läuft es für den SV Westfalia wie gemalt. In der Tabelle machte die Mehnert-Elf nach zuletzt fünf Siegen in Folge einen großen Sprung vom vorletzten auf den vierten Tabellenplatz.
Zuletzt siegte Rhynern mit 2:1 gegen Verfolger Arminia Bielefeld II. In einem Duell auf Augenhöhe konnten die Gäste aus Bielefeld sogar in Führung gehen. Am Ende aber drehte der Gastgeber die Partie noch und ging verdient als Sieger vom Platz. "Es war ein Spiel zwischen zwei stabilen Defensivreihen. Wir haben uns mit unserer individuellen Qualität gegen eine junge Bielefelder Mannschaft durchgesetzt und sind froh, gegen ein Team mit vielen ehemaligen A-Jugend-Bundesligaspielern bestanden zu haben", äußert sich Mehnert zufrieden.
Wenn wir an unser Maximum gehen, dann sind wir in jedem Spiel schwer zu schlagen.
Björn Mehnert
Mehnert sieht die diesjährige Oberliga noch ausgeglichener als in den letzten Jahren. Gerade in den Topspielen entscheidet oft nur die Tagesform. Es sei nicht vorhersehbar, wer am Ende der Saison ganz oben steht. In Bezug auf die Leistung seiner eigenen Mannschaft gibt sich der Trainer durchaus kampfbetont: "Wenn wir an unser Maximum gehen, dann sind wir in jedem Spiel schwer zu schlagen." In Sachen Zielsetzung hält man sich nach dem turbulenten Start nun etwas zurück: "Wir haben uns vor einiger Zeit Wochenziele gesetzt. Wir wollten uns jede Woche um einen Platz steigern, das hat bisher ganz gut geklappt", so der Trainer, der von einem möglichen Aufstieg noch nichts wissen will.
Am Sonntag steht das Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten aus Lippstadt auf dem Programm. Der Rhynern-Coach erwartet eine immens schwere Aufgabe: "Lippstadt ist schon ein anderes Kaliber, sie haben viele ehemalige Regionalligaspieler in ihren Reihen. Dennoch haben wir keine Angst, wir sind auch gut aufgestellt und werden mit genügend Selbstvertrauen nach Lippstadt fahren", berichtet Mehnert.