Zu dominant war der Auftritt von den Gästen – vor allem vor dem Seitenwechsel. So siegten die Lippstädter auch völlig verdient mit 2:0. Beide Treffer markierte Björn Traufetter bereits vor der Pause.
Für TSV-Coach Michael Schrank kam das alles aber überhaupt nicht überraschend, wie er bei der anschließenden Pressekonferenz in die Blöcke diktierte: „Der SV Lippstadt verfügt über eine fertige Mannschaft mit extrem viel Qualität. Wir hingegen haben ein junges, im Aufbau befindliches Team. Und das braucht noch Zeit, um sich zu entwickeln. Und die Zeit werden wir ihm geben.“
Allerdings hätte auch eine Mannschaft mit mehr Erfahrung dem Passfeuerwerk der Lippstädter vor der Pause wohl wenig entgegen zu setzen gehabt. Die Mittelachse Kickermann-Jevric-Traufetter flankiert von den beiden starken Außen, Parensen und Elitok, kombinierte sich phasenweise durch die gesamte TSV-Mannschaft wie das sprichwörtliche heiße Messer durch die Butter. Das erkannte auch TSV-Kapitän Sebastian Westerhoff neidlos an: „In der ersten Halbzeit hat man gesehen, wie gut die wirklich sind, da haben wir überhaupt nicht gewusst, wie wir Zugriff bekommen sollen.“ Und wenn dann Traufetter vor dem Kasten die Kugel kriegt, klingelt es halt auch meist. Selbst wenn es gegen so robuste Innenverteidiger wie Tim Forsmann oder Tobias Hötte geht.
So stark wie der Gast vor der Pause agierte, so stark ließ er anschließend auch nach. Das durfte man so eigentlich nicht erwarten, da der TSV seine beiden letzten Heimspiele nach jeweils einem 0:2-Rückstand noch drehen konnte. Das monierte dann auch der beste Mann auf dem Platz, SV-Kapitän Moritz Kickermann: „Da müssen wir uns den Vorwurf machen, dass wir nicht mehr so konsequent gespielt haben.“ Schelte vom eigenen Coach, Stefan Fröhlich, gab es allerdings nicht dafür. Der zeigte sich sogar generös: „Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen, denn wegen des Pokalspiels unter der Woche verlief die Vorbereitung auf die Partie gegen den TSV nicht optimal.“