Mit Adnan Laroshi (Knöchelverletzung) und Maurice Schumacher, der sich in der Nacht einen Hexenschuss zugezogen hatte, meldeten sich gleich beide Torhüter des MSV Duisburg II bei ihrem Trainer vor dem wichtigen Duell beim SC Kapellen-Erft ab. So nahm der Coach mit Joel Drepper und Bünyamin Yusufoglu die beiden U-19-Torhüter mit und schmiss letzteren in das kalte Wasser des Oberliga-Abstiegskampfs. Einmal musste der junge Keeper hinter sich greifen. Da sich die Offensive aber diesmal als sehr treffsicher erwies, durfte sich Yusufoglu nach dem 4:1 (3:0)-Sieg über den Sprung auf Nichtabstiegsplatz 13 freuen – und parierte kurz vor Schluss sogar noch einen Strafstoß.
„Büni war Anfangs noch etwas nervös, hat seine Sache dann aber richtig gut gemacht“, lobte Wölpper den jungen Schlussmann wie auch das gesamte Team: „Das war eine bärenstarke Leistung von uns. Wir hätten es zwar noch höher gestalten müssen, aber das Haar in der Suppe will ich nicht suchen. Ich habe keinen Schwachpunkt gesehen.“
Rote Karte für Dörfler
Da auch die direkten Konkurrenten Hilden (0:0 in Schonnebeck) und Schwarz-Weiß Essen (1:1 gegen Ratingen) noch mitspielten und sich vom punktgleichen, aber um 16 Tore besseren MSV verdrängen ließen, war es für den Coach dann letztlich doch „ein runder Sonntag“.
Einziger Wermutstropfen war allerdings die Rote Karte gegen Johannes Dörfler in der 70. Minute, die Wölpper nicht nachvollziehen konnte. „Der Gegner springt mit beiden Beinen von hinten in Jo rein. Der springt auf und legt seine Hand leicht an das Gesicht des Kapelleners. Dafür sieht er Rot, während der Gegner für seine an Körperverletzung grenzende Aktion nur Gelb kriegt. Da fällt mir nichts mehr ein“, zürnte der Coach. „Das ist sehr schade für Jo. Er hat ein Riesenspiel als rechter Verteidiger gemacht.“
Nach dieser vermeintlichen Tätlichkeit wird Dörfler wohl nicht nur das letzte Heimspiel in einer Woche gegen den VfR Fischeln, sondern auch das Finale beim TV Kalkum-Wittlaer verpassen. Bei so einer Leistung wie in Kapellen macht sich Wölpper aber wenig Sorgen. Kompakt stehend fuhren die Zebras durch blitzsaubere Konter und gezielte Pässe in die Schnittstellen den Sieg ein. Das 1:0 von Dustin Orlean legte Ahmet Engin nach einem Solo auf (18.). Nach einer ähnlichen Aktion war Orlean nur durch Foul zu stoppen, und Kevin Weggen verwandelte den fälligen Strafstoß gewohnt sicher (21.). Mit dem 3:0 durch Cömert war das Spiel vorentschieden (38.). Nach einer Unachtsamkeit verkürzte Andrej Hildenberg direkt nach der Pause. Doch Tim Kallenbach machte alles klar (68.).