Dabei hätten die Gäste aus Hamm vor 300 Zuschauern am Loekamp aber vor allem in der ersten Hälfte mehr Kapital aus dem Spiel schlagen können. Marl-Hüls hatte zwar mehr Ballbesitz, die Torchancen waren aber hauptsächlich auf Seiten der Hammer. Maciejak traf dabei bereits nach fünf Minuten nur den Querbalken. Aber auch die Marler hatten Pech mit dem Aluminium. Michael Smykacz schoss den Ball nach einer Direktabnahme nur an den Pfosten (10.). Im Spielaufbau tat sich die Elf von Michael Schrank in den ersten 45 Minuten sehr schwer. Hamm stand kompakt und lauerte auf Konter. Serrone schoss nach einer guten Kombination knapp am Tor vorbei (14.).
In der zweiten Hälfte dann aber ein völlig anderes Bild. Der TSV spielte direkt nach vorne, Hamm hatte wenig entgegenzusetzen und musste nach einer gelb-roten Karte gegen Magouhi mit zehn Mann auskommen (51.). Das wussten die Marler zu nutzen. Nach einem Freistoß von Sebastian Westerhoff bugsierte Verteidiger Lukas Diericks den Ball zum 1:0 über die Linie (62.). In Unterzahl fand die Spielvereinigung so gut wie überhaupt nicht mehr statt. Folgerichtig erhöhte Westerhoff nach 70 Minuten per Foulelfmeter auf 2:0. Den Endstand markierte Michael Smykacz (75.).
Gäste-Coach Ferhat Cerci sah vor allem die Ampel-Karte gegen Magouhi als Grund für die Niederlage: „Wir waren in der ersten Halbzeit spielbestimmend und hätten eigentlich mit 2:0 in die Pause gehen müssen. Bis zum Platzverweis haben wir guten Fußball gespielt, das war dann der Knackpunkt. Das hat uns völlig aus dem Konzept gebracht und dann wird es schwer gegen Marl-Hüls vernünftig Fußball zu spielen.“ Nach zuvor drei ungeschlagenen Spielen wollte Cerci sich von der Niederlage aber nicht zu sehr runter ziehen lassen: „Wir werden uns nun den Mund abputzen und uns voll auf Ennepetal konzentrieren.“
TSV-Trainer Michael Schrank, der seiner Mannschaft nach der letzten Niederlage noch die Charakterfrage stellte, wusste, welchen Stellenwert dieser Sieg hatte: „Das war ein ganz wichtiger Dreier, um nicht nochmal unten rein zu rutschen. Zu Beginn hat man gemerkt, dass uns das Selbstvertrauen gefehlt hat. Nach der Roten Karte war das aber sehr souverän. Ich muss meiner Mannschaft danken, dass sie das Spiel mit dem nötigen Willen gewonnen hat.“