RevierSport sprach mit dem ehemaligen Profi über die kommende Saison und seine Vergangenheit. Der gebürtige Bergisch Gladbacher kann auf insgesamt 166 Oberligaspiele zurückblicken.
Said Daftari, welche Rolle nehmen Sie im Team des 1. FC Mönchengladbach ein? Ich spiele zunächst - das ist bewusst mit dem Trainerteam so entschieden - eine eher untergeordnete Rolle in der Mannschaft, da meine Gesundheit eine hohe Intensität an Trainingseinheiten nicht mehr erlaubt. Zudem entspricht es der Philosophie des Vereins, in erster Linie junge Spieler einzusetzen und zu entwickeln. Wenn der Trainer mich benötigt, dann werde ich da sein.
Wie lautet das Ziel des Aufsteigers? Grundsätzlich wird es mit dem vermutlich geringsten Etat der Liga kein leichtes Unterfangen für unsere sehr junge Truppe. Ich bin aber guter Dinge, dass der akribisch arbeitende Trainer Stephan Houben einen Plan entwickelt hat, um uns in dieser Liga zu etablieren. Persönlich kenne ich unseren Trainer schon sehr lange und weiß, dass er in der Vergangenheit immer Erfolg hatte. Unsere junge Mannschaft ist mit einigen Spielern gespickt, die viel Potenzial besitzen und positiv überraschen könnten.
Uerdingen, Wuppertal, Finnland - lauteten unter anderem ihre Profistationen. Warum langte es im Endeffekt nicht zu der großen Karriere? Über die Zeit beim KFC mit Alexander Ristic als Trainer könnte ich ein Buch schreiben. Es war vor allem wegen der Fans eine sehr schöne Zeit, die allerdings aufgrund der damaligen Ligenreform traurig endete. Statt mit vielen bekannten Spieler aufzusteigen, sind wir als Zwölfter leider zwei Ligen abgestiegen. Da ich aber bestimmte Kriterien für die afghanische Nationalmannschaft erfüllen musste, war ich sehr froh, dass mich Markus Feldhoff dann nach Velbert gelotst hat. Nachdem Feldhoff ziemlich zeitnah zurückgetreten ist, kam Peter Kunkel und plante nicht mehr mit mir. Da ich in der kurzen Zeit in Velbert positiv auf mich aufmerksam machen konnte, wollte mich der damalige Trainer des WSV Christoph John zum Winter verpflichten. Leider wurde auch er kurzfristig entlassen, nachdem ich zugesagt hatte. Unter Uwe Fuchs hat es nicht gereicht und somit spielte ich für die Wuppertaler Reserve. Für mehr hat es für mich in Deutschland leider nicht gereicht. Das lag unter anderem auch an meinen drei Knie-Operationen. 2012 musste ich meine Profi-Karriere für beendet erklären, als ich den Medizincheck wegen des Knorpelschadens im Knie in Australien nicht mehr bestanden habe.
Wie war Ihre Zeit in Finnland? Die Zeit in Finnland war zwar finanziell lohnenswert, allerdings wurde ich mit der Mentalität dort nicht warm. Der Fußball war nicht wirklich attraktiv, sodass es für mich nicht in Frage kam, in Finnland zu verlängern.
Was machen Sie heute? Ihr Bruder ist Spielervermittler. Planen Sie auch eine Karriere in dieser Branche? Ich bin seit drei Jahren im Bereich Finanzoptimierung/Unternehmensberatung tätig und sehr zufrieden. Zwar bin ich dadurch zeitlich knapp bemessen und regelmäßig im Ausland, aber in den Bereich der Spielervermittlung möchte ich aktuell nicht. Mein jüngerer Bruder Faizal ist für diesen Bereich prädestiniert und betreut einige sehr hochverlanlagte U19-Bundesligaspieler und Talente aus den Reservemannschaften diverser Bundesligisten. Ich hingegen möchte in meiner vermutlich letzten Saison als Aktiver meinen Teil dazu beitragen, dass der 1. FC Mönchengladbach vor dem letzten Saisonspiel in der Krefelder Grotenburg bereits gerettet ist.